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Review Aku no Hana

Learza

Otaku Experte
23 Jan. 2014
66
3
8
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich Aku no Hana gesehen und fand ihn abstoßend, fesselnd, faszinierend und - vor allem - sehr individuell.

Vorweg muss ich sagen: Dieser Anime sollte nicht zu den ersten gehören, die man sieht. Wenn man jemandem versucht mit diesem Anime zum Anime schauen zu bewegen, so wird er eventuell diesen aus pflichtgefühl mitschauen, aber nie wieder einen anderen ausprobieren. Auch möchte ich auf die häufig anzügliche Sprache hinweisen, die ich als überzogen empfand und mich etwas gestört hat.

Auch möchte ich hier von jeglicher normalen Struktur zur Bewertung abweichen, da der Anime sich auch nicht an viele Konventionen hält. Von der Story mal abgesehen. Schulsetting: Junge Steht auf Mädchen A, Mädchen B kommt ins spiel -> Komplikation.

Damit wäre das setting für einen 0-8-15 Comedy Anime vollkommen. Von Comedy ist hier aber wenig zu spühren: Denn ich würde den Anime künstlerisch dem Surrealismus zuordnen. Zeichen des Verfalls sind überall an der Umgebung zu sehen, die überdies auch recht detailiert dargestellt ist, die Charaktere sind aber weitestgehend nur schemenhaft gezeichnet. Die "Blume des Bösen" und das das Lied des Abspanns tauchen immer wieder auf und unterstreichen die Dissoziation unserer Protagonisten mit der Welt.
In Situationen, in denen die Personen Stress ausgesetzt werden, sind sie - insbesondere ihren Reaktionen - jedoch überzeichnet. Generell unterstelle ich den Machern dabei, dass sie jedes Detail bewusst gewählt haben, bin aber die Falsche Person, um das fachgerecht zu interpretieren.

Insgesamt würde ich als Hauptthema des Anime das Leben und den Wunsch nach Integration von Individuen am Rande der sozialen Gesellschafft bezeichnen. Dies halte ich jedoch nicht für in Stein gemeißelt. Ich denke, man kann, je nach Hintergrund des Betrachters, zu unterschiedlichen Schlüssen kommen.

Das für mich schockierenste war allerdings, dass die Charaktere - so irrwitzig maches in dem Anime auch sein mag - immernoch so glaubwürdig sind, dass ich es für möglich halte, es könne geschehen. Dies ist die Grundlage jedes Psycho-Animes und wurde in meienen Augen sehr gut umgesetzt.

Ich würde mich über andere Sichtweisen und Meinungen, worum es da eigentlich geht, freuen.

Und ein letztes an alle, die da mal rein schauen wollen: Manchmal mächte man echt gerne abbrechen - so ging es mir jedenfalls - aber als ich die letzte Folge durch hatte, saß ich erstmla 5-10 min rum und musste dann sofort schauen, ob es bereits eine Fortsetzung gibt.

In diesem Sinne gibts von mit pauschal 8/10 Punkte.
 

Ritter des Herbstes

Otaku Novize
4 Nov. 2014
37
3
0
32
Düsseldorf
AW: Aku no Hana

Kann man glaube ich so stehen lassen.
Aku no hana ist...schwierig. In seiner Thematik, seinem Stil, seiner Musik...aber so wie ich das gelesen habe auch in seiner Umsetzung. Klar, sowas liest man im Grunde immer, aber ich bin geneigt zu glauben, dass die Serie den Manga nicht ansatzweise getragen hat.
Aber hier gehts natürlich nicht um meinen Eindruck, sondern um deine Review, also:
Ich musste bei "überzeichnet" ein wenig grinsen- das ist doch, selbst bei den ernsthafteren Animes, quellessenz der ganzen Gattung.
Zu deinem Hauptthema möchte ich mich trotzdem kurz äußern: Wie kommst du drauf? Ich hatte ehr den Eindruck, dass es eben genau gegenteilig ist.
Keine der Protagonisten will wirklich Integriert sein. Da ist der Bücherwurm, der krampfhaft versucht, durch seine Liebe zu Baudelaires abzugrenzen, das Mädchen, das alles hasst, nicht zuletzt sich selbst, und die Prinzessin, die sich nach allem Außerhalb des Elfenbeinturmes sehnt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Learza

Otaku Experte
23 Jan. 2014
66
3
8
AW: Aku no Hana

Mit "überzeichnet" meine ich richtig überzeichnet, wie das "Rena-kawai-mode" in dem ansosnten eher zurückhaltendem higurashi.

Zu Manga <-> Anime: Ich kenne jetzt nicht wirklich viele Animes, die an den Manga herankommen. Daher konsumiere ich auch eigentlich immer nur eine Version.

Aber die eigentliche Frage, wie ich auf mein hauptthema komme: Da du den Manga anscheinend gelesen hast, könnte daher noch einmal der Wind aus ner ganz anderen Richtung wehen. Aber das weitere könnte Spoiler enthalten, daher:
Zum einen denke ich, dass Nakamura und Kasuga nach einer Gemeinschaft streben - nicht zuletzt, da sie beide auf der Suche nach einem Partner sind. Auch finde ich, dass es sich in der gemeinsamen Flucht äußert. Quasi dem Entkommen aus der Umgebung, in der sie, wie sie sind, anscheinend kaum akzeptiert werden.

Weiter glaube ich, dass Nakamura es ehrlich meint mit ihrem Versuch die Barrieren Kasugas niederzureißen. Sie den Außenseiter dazu in die Lage versetzen will, in gesellschaftliche Interaktion bestehen zu können. Die Art und Weise legt aber nahe, dass sie ihn nicht an Saeki verlieren möchte. Ihr Ziel ist eher, die Barrieren zu ihr mit niederzureißen und ihn zu binden.

Ich hoffe da noch auf die 2. Staffel, in der eventuell noch einige Dinge weiter dargestellt werden.

Aber ich sehen für deine Perspektive genauso Ansatzpunkte in der Story. Und ist es nicht die Inkonsistenz, die viele Charaktere erst wirklich glaubhaft macht?
 

Ritter des Herbstes

Otaku Novize
4 Nov. 2014
37
3
0
32
Düsseldorf
AW: Aku no Hana

Hab den Manga leider nicht gelesen, allerdings ist das ja die klassiche Beobachtung, wenn man sich mal durch Youtube und diverse andere Foren liest: "Blah, Anime rotz, Manga voll töffte."
Ich hatte hier einfach das Gefühl das... irgendwas gefehlt hat. Ich könnte grade nicht mal drauf zeigen (nicht zuletzt weil der Streifen auch wieder gut drei Monate bei mir zurück liegt) aber das wohl wirklich einige Handlungsstränge für den Anime entfernt wurden war so die Hauptaussage, die ich so aus dem allgemeinen Disput rausgelesen habe. Aber wer weiß, vielleicht löst sich das alles mit der nächsten Staffel auf, nicht wahr? Ein anderer Punkt, der häufig aufkam war nämlich, dass wohl die erste Staffel im Grunde vor der richtigen Handlung aufgehört hat. Das hat ja auch der Abspann recht deutlich gemacht, finde ich.
 

TakumiUsui

Ein Halunke
Nolife
Ex-Mitarbeiter
16 März 2014
792
108
43
kamihonyaku.moe
AW: Aku no Hana

Der Manga geht ein total anderen Weg als der Anime, das hat mich total enttäuscht beim Film. Ich hab den Manga noch nicht ganz mir angeguckt. Beim Film hat vieles gefehlt. Ich kann mich jetzt nicht genau daran erinnern. Sonst finde ich deine Review sehr gut, hast alle Punkte getroffen.
 

Magicmanx

Otaku Novize
17 Nov. 2014
20
3
3
AW: Aku no Hana

Ich kann es zwar nicht wirklich beschreiben, aber diese Geschichte spricht mir aus der Selle. Ich werde auf jeden Fall den Manga dazu lesen. Alles ist ungewöhnlich an diesem optisch ungewohnten Anime, er ist komplex, oft metaphorisch und lässt viel Raum für Interpretationen. Doch genau das ist in meinen Augen etwas sehr Gutes, etwas Besonderes und leider selten Gewordenes.
Definitiv eher an erwachsenes Publikum gerichtet.
 

neMesis.be

Otaku Amateur
1 Feb. 2015
1
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Ostbelgien
AW: Aku no Hana

Also ich weiß nicht recht, was ich von dem Anime halten soll (das Manga dazu hatte ich vorher nicht gelesen, kann also keinen Vergleich ziehen)

Er ist in keiner Weise vergleichbar mit den Animes, die ich bisher gesehen habe und das hat mich auch dazu bewegt ihm eine Chance zu geben. Was mich erwartet hat war Gefühlschaos deluxe. Der Hauptdarsteller gerät anfangs in eine peinliche Situation, was von der falschen Person beobachtet wird. Daraufhin fängt diese an, ihn mental in die Enge zu treiben. Im Laufe der Story sieht man allzu oft wie er sich aus Scham immer weiter in die Misere treibt(en lässt), meist total überzogen wenn nicht sogar grundlos. Selbst als das Glück perfekt scheint und er endlich sein Traummädchen in den Armen hält, diverse Aktionen bekannt werden und trotzallem von der Angebeteten verziehen werden, treibt es ihn immer wieder zu dieser hasserfüllten Person.

Viel zu oft saß ich in meinem Zimmer und dachte mir nur kopfschüttelnd, ja fast schon wütend, 'du Trottel'. Sein Mädchen versucht mit allen Mitteln ihn zu verstehen und ihn zurück 'ins Licht' zu führen, und er dankt es ihr mit Nichtachtung, Blockade oder Flucht.

Deinen letzten Punkt kann ich nur allzu gut nachvollziehen Learza. Auch ich habe mir ernsthaft gedacht den Anime bei 2/3 der Staffel abzubrechen (wäre wirklich die Premiere für mich gewesen) da er bei mir durchgehend ein drückendes Gefühl auf dem Magen hinterlassen hat. Da ich aber wissen wollte wie das Ganze endet (oder sollte ich besser sagen "anfängt") habe ich mich gestern Nacht noch durch die restlichen Folgen gekämpft nur um dann doch, in meinen Augen, kein Happy End vorzufinden.

Definitiv kein Anime für jedermann. Den würde ich nur einem meiner etablierten Anime Freunde vorschlagen, da ich von ihm weiß, dass er auf komplexe Animes steht und gerne auch über schwierige Aspekte weiter nachdenkt. Ich selbst werde ihn aber kein zweites Mal anschauen.

Zum Abschluss ein Zitat von Albert Einstein, welches ich für dieses Anime passend finde: "Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen sind seine eigenen negative Gedanken"

P.S. entschuldigt, wenn der Post hier im Reviewbereich unpassend ist, doch der thread hier war aktueller und besser besucht als im Anime Talk. Ich hatte nur das dringende Bedürfnis meine Gedanken zu diesem Anime irgendwo festzuhalten. Wenn ich etwas anpassen soll könnt ihr mir gerne Bescheid geben und ich werde es ändern

gruß neM
 
Zuletzt bearbeitet:

troy

Otaku Amateur
9 Jan. 2018
12
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0
Aku no hana - der in meinen Augen unterbewertetste Anime den ich je gesehen habe.

zugegeben, der Zeichenstil ist für einen Anime recht ungewöhnlich, jedoch sehr menschlich gemacht. Allein die Tatsache das die Szenen im Vorfeld mit realen Menschen gefilmt und mit Hand abgezeichnet wurden zollt meinen höchsten Respekt. Die Hintergründe wie sehen teils so real aus, Vor allem Szenen mit fließendem Wasser, das ist wahre Kunst.

Nun zur Story. Kasuga ist ein typischer Bücher Nerd, wenig Kontakt zu anderen Menschen, kein Selbstbewusstsein, ich würde ihn schon fast als Jammerlappen bezeichnen. Er ist verliebt in die hübsche Nanako fühlt sich ihrer allerdings nicht würdig. Als er eines Tages etwas im Klassenraum vergessen hat und noch einmal zurück geht ergibt sich für ihn die Chance sich nanakos Sport Kleidung anzueignen. Doch er wurde von einer Mitschülerin - nakamura- gesehen. Sie setzt ihn psychisch unter Druck und die geschickte steuert immer weiter auf ein dramatisches Ende zu.
Zum Teil so menschlich ich habe bei den langweiligsten Szenen derart mitgefiebert als ginge es um mich oder meine Freunde.
 

corny2000

Otaku Novize
28 Dez. 2023
21
1
1
"Aku no Hana" ist ein ziemlich ungewöhnlicher Anime, der sich stark von anderen abhebt. Das, was ihn wirklich auszeichnet, ist seine einzigartige Darstellung der Charaktere und der unkonventionellen Animation. Sie haben sich für eine ungewöhnliche Animationsmethode entschieden, die Mischung aus realen Hintergründen und einer Art von Rotoskopie, was für viele ziemlich polarisierend ist. Aber gerade diese Darstellungsweise verleiht der Serie eine unheimliche und unangenehme Atmosphäre, die die emotionale Verwirrung der Charaktere widerspiegelt.

Die Handlung konzentriert sich auf die dunklen Gedanken und die innere Zerrissenheit der Hauptcharaktere. Zum Beispiel gibt es eine Szene, in der der Protagonist Kasuga die Tasche seiner Mitschülerin Saeki stiehlt und dabei erwischt wird. Es ist nicht nur der Diebstahl an sich, sondern die Art und Weise, wie die Serie die innere Zerrissenheit und die moralischen Konflikte der Charaktere darstellt, die wirklich faszinierend sind.

Aber ja, "Aku no Hana" ist definitiv nicht für jeden – die Langsamkeit der Handlung und die ungewöhnliche Animation könnten für einige abschreckend sein. Aber wenn du nach etwas suchst, das künstlerisch und emotional tiefgreifend ist und dich mit unkonventionellen Darstellungen herausfordert, dann ist "Aku no Hana" möglicherweise interessant für dich.