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Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Boki

Otaku Experte
19 Jan. 2014
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Thun - Schweiz
www.animereviews.ch
Review: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten


Banished zeigt auf eindrückliche Art zu was ein Mensch alleine fähig ist, der mit etwas Intelligenz und ganz viel Leidenschaft ein Game entwickeln will. Die Aufbau- und Stadtsimulation zieht den Spieler von der ersten Minute an in ihren Bann und weckt das gute alte SimCity Gefühl und damit ist nicht der Frust von EAs und Maxis SimCity (2013) gemeint.

Der erste Versuch nach dem Tutorial ist grausam gescheitert. Der zweite und dritte auch, trotz einfachster Stufe. Erst nach dem vierten und fünften Mal ist es mir gelungen meine Dorfbewohner durch mehr als 10 Winter durchzubringen und die erste Naturkatastrophe zu überstehen. Banished kommt nicht an die Komplexität eines SimCitys heran, dafür gibt es zu wenig Gebäudearten und Upgrademöglichkeiten, dafür hat es eine Spieltiefe, die sich mit jedem AAA Tittel der letzten Jahre messen kann.

Die ersten Schritte

Zusammen mit zwanzig Gefährten beginne ich meinen Traum von Freiheit auf einer zufällig generierten Karte und lege den Grundstein für meine Siedlung. Dieser erste Grundstein, falsch gelegt, kann verheerende Folgen nach sich ziehen, die erst fünf Jahre später ersichtlich werden. Deshalb muss jedes Bauvorhaben genauestens geplant werden. Baut man von Beginn weg zu viele Häuser, steigt die Bevölkerung viel zu schnell an und kann kaum mit genug Nahrung versorgt werden. Konzentriert man sich aber nur auf Fischereien – vorausgesetzt man hat das Glück einen Fluss oder See in der Nähe zu haben – und Jagdhütten, können wir unsere Siedler nicht mit ausreichend Werkzeugen ausrüsten, denn diese werden mit der Zeit abgenutzt und müssen erneuert werden. Wird der Getreideanbau zu stark forciert und bebaut man immer wieder denselben Boden über mehrere Jahre hinweg, so verliert er an Fruchtbarkeit. Hat der Spieler noch nie etwas von Dreifelderwirtschaft gehört, wird er schnell in den Wahnsinn getrieben.
Die wichtigste Ressource von Banished sind die Siedler und Zeit. Ohne Siedler und einem guten Zeitmanagement gibt es keine Steine, kein Holz und kein Essen und ja, Siedler sterben schneller als man denkt. Neben Nahrungsknappheit führt Brennholzmangel im Winter zu Todesfällen oder Seuchen raffen uns die geliebten Dorfbewohner dahin.
Stein und Holz werden gesammelt indem man ein Gebiet markiert und den Dorfbewohner somit den Auftrag erteilt alles abzubauen, das sie verwenden können. Die Ressourcen werden im Freien gehortet und von Handwerkern weiterverarbeitet, die daraus Gebäude, Brennholz und Allerlei herstellen, was man zum überleben braucht.

Die Sims


Als Darolyn und Yamila ihr erstes Kind bekommen haben, war dies der erste Zuwachs im neuen Dorf. Der Kleine hiess Ameron und ich habe fast in die Tischkannte gebissen als Darolyn, Fischer von Beruf, gestorben ist, weil ich als Bürgermeister versagt habe. Die Sims von Banished wirken nicht wie anonymen Klone, die wir nur brauchen, um unser Dorf am laufen zu halten, sondern sind Menschen, die dem Spieler oder der Spielerin ans Herz wachsen. Die Häuser werden von echten Familien bewohnt, welche Kinder bekommen aber auch Mitglieder auf natürliche Weise verlieren können. Um den Verstorbenen zu gedenken sollten Friedhof und Kirche gebaut werden, wenn man nicht will, dass die Dorfbewohner auf Dauer unglücklich und somit unproduktiv werden.
Das Handeln der Sims ist jederzeit nachvollziehbar und alles andere als generisch. Als Darolyn noch unter uns weilte, ging er jeden Tag an den Fluss, um Fische zu fangen, welche er am Ende seines Arbeitstages in die Dorfscheune brachte, um anschliessend nach Hause zu seiner Familie zu gehen, wo das Abendessen auf ihn wartete; oder eben nicht. Alle Dorfbewohner haben glaubhafte Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt, wenn man das Dorf auf Dauer erhalten will.

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Späte Spielphase

Es ist erfreulich, dass Banished auch nach einigen Stunden Spielzeit nicht an Tiefe verliert, im Gegenteil, je grösser ein Dorf ist, desto mehr muss man sich um seine Schäfchen kümmern. Alkohol ist bekanntlich doch eine (glücklich machende) Lösung und Kinder müssen eben doch zur Schule gehen, wenn später etwas aus ihnen werden soll, oder wir missbrauchen sie als Kinderarbeiter und lassen sie in der Eisenmine schuften.
In der späten Spielphase zeigt sich wie gut man am Anfang vorausgeplant hat. Wurde der demographischen Entwicklung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, hat man nicht genug Arbeiter sobald die ältere Generation auszusterben beginnt und kann die Nahrungsversorgung nicht mehr gewährleisten.
Mit etwas Pech besucht uns ein Tornado und verwüstet bis zu 99% der Siedlung. Man kann solche Naturkatastrophen allerdings ausschalten, was zumindest für Anfänger empfehlenswert ist.

Fazit


Es muss nicht immer die schönste und Aufwändigste Grafik sein. Tausend verschiedene Gebäudetypen und Komplexität ohne Zweck sind nicht immer der richtige Weg. Es geht auch ohne Onlinezwang. Banished und dessen Entwickler Luke Hodorowicz zeigen dies auf eindrückliche Weise und kommen ohne Millionenbudget bestens zurecht. Wie ist es möglich, dass ein einziger Entwickler eine AAA Produktion wie SimCity (2013) dermassen ins Abseits drängt? Auf den Punkt gebracht: indem er sich tatsächlich von der Fragestellung leiten lässt, was sein Zielpublikum (Aufbau- Städtesimulation Spieler) tatsächlich spielen will und dessen Bedürfnisse durch das Spiel und nicht durch die Marketingabteilung befriedigen lässt. Banished überzeugt durch Spieltiefe, intelligentes Gameplay und eine sehr persönliche Simulation der Bewohner, die auch Maxis versprochen, aber nie geliefert hat.
Banished hat einen gefährlichen Suchtfaktor, der mich selbst nach über vierzig Stunden Spielzeit nicht loslässt und kann allen Simulationsliebhabern empfohlen werden. Aber auch andere Gamer, die ein Spiel haben wollen, das klug, tiefgründig und herausfordernd ist, werden ihre Freude an diesem Indie Titel haben.


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Jet_Black

Otaku Novize
1 März 2014
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AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Ist die Dorfgemeinschaft während der gesamten Spielzeit komplett auf sich allein gestellt, oder besitzt das Spiel eine Komponente zum Handel mit NPC oder anderen Mitspielern?
Müssen bestimmte Technologien erst erforscht werden?
 

Dangel

Otaku Novize
30 Jan. 2014
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AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Hm, hab das spiel schon als lets play gesehen und unterhaltsam gefunden. Ich hab nur angst, dass ich damit zu viel zeit verbringe wenn ich es mir hole. Aber es ist nicht alles perfekt. Es gibt auch ein paar bedienerische nachteile, was wohl eben dem EIN-Mann-Entwickler geschuldet ist.

@Jet_Black: Es gibt Handel in form eines Handelspostens, von technologien weiß ich nichts.
 

ErrorSource

Otaku Novize
27 Apr. 2014
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Österreich
AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Ist die Dorfgemeinschaft während der gesamten Spielzeit komplett auf sich allein gestellt, oder besitzt das Spiel eine Komponente zum Handel mit NPC oder anderen Mitspielern?
Müssen bestimmte Technologien erst erforscht werden?

Es gibt einen Handelsposten den du an einem Hauptfluss anlegen musst um mit NPC´s handeln zu können. Das ist jedoch nur einmal pro Spieljahr möglich und nicht jeder Händler hat immer das passende Angebot.

Und zu Frage 2: Nein es gibt keinen sogenannten Technologie-Baum, einzig und allein die Bildung deiner Dorfbewohner entscheidet über die Produktivität.

MfG Error
 

BaldrSky

Otaku Amateur
8 Jan. 2014
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AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Naja man muss halt so sehen der "1 Mann entwickler" hat eine Menge erfahrung aus der Spielbranche mitgenommen... Hab da mal n Interview gesehen bzgl des Spiels... Ich werds mal antesten. ist aber bestimmt Beta oder?
 

siqzer

Otaku Amateur
19 Juli 2014
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AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Ich habs mir geholt und es ist echt Hammer, mir gefällt es sehr, da man sich wirklich auf viele Sachen konzentrieren muss. Meiner Meinung nach nix für Leute die keine Geduld haben.
Was auch sehr in diese Richtung geht ist "DwarfFortress"
=> Pixel-micro-managment :D

Bay 12 Games: Dwarf Fortress

steckt sehr viel drin in dem Game (grafik sollte man mal ausser Acht lassen...
 

AlucardX

Otaku Novize
30 Dez. 2013
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Göttingen
AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Ich habe das Spiel nun auch schon vor einiger Zeit gekauft und gespielt.
Was mich betrifft fehlt Endcontent. Ich habe das Spiel ca. 20h gespielt und danach war bei mir einfach die Luft raus.
Keine Frage das Spiel ist klasse, aber dennoch muss ich für mich sprechen. D.h. ich bin der Spieler der eine Herausforderung sucht, als ich mein Dorf soweit hatte das es quasi wie von selbst läuft, hatte ich kein Anreinz mehr das Spiel weiter zu spielen. Mir fehlte einfach der Grund weiter zu spielen, wenn ich schon alles erreicht hatte. Einfach weiter zu spielen um das Dorf hübscher zu gestalten, war mir dann doch ein bisschen zu langweilig, aber das liegt an mir persöhnlich.

Ich kann das Spiel jedem empfehlen, der erst eine Herausforderung sucht und dann das bestmögliche aus seinem Dorf rauszubekommen möchte.
 

JOKER357thomas

Otaku Amateur
5 Juni 2016
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AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Ein mehrmann Game von Einem Mann.

Auch wenn der Entwickler es immer propagiert, so kam auch bereits raus das nicht alles von ihm allein erstellt worden ist. Das Spiel weißt einen netten Ansatz der aber einfach nicht weit genug gedacht worden ist. Das Spiel könnte so viel mehr und wird, nach den letzten Updates auf der Homepage bald auch mehr durch die Mods können. Ein kompetitiver Modus indem Region gegen Region baut (Wettrüsten) mit härteren Naturkatastrophen etc. wäre einfach tausend mal besser gewesen. Die KI ist bei weitem schon schlauer geworden nur fehlt es einfach zu stark an Contant sodass zu oft die Luft raus ist aus der Map. Wehe die Welt wird zu groß dann geht der Singlecoreruckelspaß schon los!

An sich aber ein echt sehenswertes Game. 3 von 5 Fetzerdaumen!
 

Schaedeldecke

Otaku Experte
10 Juli 2016
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AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Ich selsbt habe das Spiel 2015 gespielt und habe eine gesamte Spielzeit von ca. 80 Studen. Ich kann von dem Spiel fast nur positives berichten, besonders am Anfang, in den ersten Spielstunden fällt auf, dass man regelmäßig scheitert, weil alle Bewohner sterben, aber gerade das ist äußerst erfrischend, weil man bei vielen AAA praktisch immer im 1. Versuch duchkommt, während man hier tüfteln und überlegen muss. Bei der Schwachstelle, kann ich mich anschließen, es ist der geringe (late game) Content, davon gibt es zu wenig und man merkt dem Spiel die begrenzten Ressourcen in der Entwicklung leider an, dafür ist es aber auch kein Vollpreis Titel und im Sale günstig zu haben.
 

lulatsche

Otaku Novize
15 Juli 2016
21
1
0
AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Aus der "Ferne" sieht das sehr ähnlich nach Anno aus...
Wieso wird es eher mit SimCity verglichen?

Ich habe es schon länger auf dem Schirm, bin aber Zeitbedingt noch nicht dazu gekommen es zu spielen.
Geschweige denn mich Inhaltlich damit zu beschäftigen. (Nein, Ich schaue keine Lets Plays...)

Ich auf jeden Fall bald ausprobieren, denn mich reizen die härteren Spiele solcher Genres doch sehr.
Laut euren Meinungen ist dem ja so und man kommt nicht sofort beim ersten Mal durch.
 

Seiryuu

Otaku Experte
11 Feb. 2015
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Baden-Württemberg
AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Ich besitze das Spiel auf GOG und fand es mittelmäßig. Dies mag daran liegen, dass ich schon seit über 2 Jahrzehnten zocke und nicht mehr so leicht begeistert werden kann wie früher (oder die Spiele damals eventuell besser und komplexer waren).
Nach Installation des Colonial Charter Mods jedoch fing Banished an, wesentlich vielseitiger zu werden und ich hatte viel Spaß damit.
Eines kann man micht Sicherheit sagen: es gehört viel Talent, Durchhaltevermögen und Mut dazu, ganz alleine ein Spiel zu entwickeln. Hut ab!
 

Windwusel

Invisible
Otaku König
25 Jan. 2015
243
48
28
AW: Banished – Ein-Mann-Projekt stellt Maxis Sim City in den Schatten

Die Bilder sehen ansprechend aus und auch deine Beschreibung mundet mir aber ein Spiel das es nur für Windows gibt ist bei mir grundsätzlich unten durch. Das hat zum einen den Grund das ich Windows aus vielen gewichtigen Gründen nicht mag aber auch den Grund das Entwickler Studios die nur für ein System produzieren in meinen Augen schlecht sind. Beispiel EA oder Ubisoft bringen Spiele nur für Systeme heraus mit denen sie das große Geld machen. Mac und Linux User würden da natürlich nicht so viel abwerfen obwohl es sich meiner Meinung nach dennoch lohnen würde da diese Systeme stark im Wachstum sind.

In diesem Ausnahmefall weil es sich bloß um einen Mann handelt spielt wahrscheinlich auch der Zeitfaktor einen wichtigen Grund. Sollten eine Mac und Linux Version irgendwann noch kommen hat das Spiel meinen Segen. Stellt der Entwickler sich hingegen quer und meint er braucht ja nur Windows dann :yoyo132: