AW: [Frage] NAS kaufen
Die Boards haben jeweils zwei PCIe Slots weniger, das von mir vorgeschlagene Asus hatte noch zwei PCIe x1 Slots.
Wahrscheinlich hat ASRock die beiden Lanes für zwei extra SATA Anschlüsse genutzt. Oder die verwenden einen Portexpander und der PCIe x16 Slot hat dafür 2 Lanes mehr (üblicherweise bei AM1 nur 4 Lanes, also eigentlich PCIe x4). Im Sinne der Erweiterbarkeit hätte ich deshalb eher das Board mit mehr Slots bevorzugt, aber das musst du selbst wissen. Ansonsten seh ich da nur Unterschiede bei den externen Anschlüssen. AM1 Boards haben keinen Chipsatz (auch keine GPU), der ist bei AM1 im Prozessor mit drin, deshalb sind die Boards so billig. Die APU ist also eher ein SoC, also alles notwendige is im Prozessor drin.
Naja, die Faustformel is schon n guter Richtwert. Die Frage ist, wie oft ein Flush stattfindet? Also wenn du das Ding nicht rund um die Uhr laufen lässt, dann ist die ARC (Cache) Größe ziemlich irrelevant. Bei jedem Neustart wird der Cache neu eingerichtet und nach der Nutzung der neuen Session ausgerichtet. Dementsprechend kannst du auch auf L2ARC verzichten, für den gilt das gleiche wie für den ARC, abgesehen davon, dass bei Nutzung von L2ARC mehr RAM gebraucht wird, schließlich muss ZFS ja wissen, was wo im L2ARC liegt und diese Tabellen werden im ARC abgelegt.
Die Faustformel ist nur ein Richtwert. Wenn der Cache nicht mehr reicht, dann muss eben von der Festplatte gelesen bzw. auf die Festplatte geschrieben werden, um wieder Platz zu schaffen. In Folge dessen, bricht die Transfergeschwindigkeit ein, weil die Festplatten, verständlicherweise, langsamer sind, als der schnelle RAM. Das heißt du hast nur noch die Geschwindigkeit deiner Festplatten. Das ist also nur dramatisch, wenn du unter allen Umständen, also auch beim kopieren vieler kleiner Dateien z.B., immer die maximale Transferrate haben möchtest. Meine 6 Seagate ST4000DM000 im RAIDZ-2 schaffen selbst ohne L2ARC bei überschreiten der ARC Größe von 10GB noch knapp 200MiB/s schreiben bei kleinen Dateien (Musik) und das sind nun wirklich keine Schnellläufer...
IOPS = Ein-/Ausgabeoperationen pro Sekunde, je mehr kleine Dateien du kopierst, desto eher profitierst du von nem Großen Cache. ZFS kann dann erstmal alles in den Cache schreiben und dann alles geordnet in einem Zug auf die Platten übertragen. Festplatten schaffen im Schnitt so 80-120 IOPS, SSDs z.B. 40000 IOPS oder mehr.
Du solltest übrigens nicht allzuviel auf die "NAS" labels geben. Zunächst einmal gilt, jede HDD, ist für Dauerbetrieb geeignet. Nicht jede ist aber für Dauerlast geeignet. Aber Dauerlast wird bei dir ja nie auftreten. Das würde bedeuten, die Platten würden immer maximal Lesen/Schreiben müssen, was sie aber schon deiner schlechten Netzwerkanbindung wegen niemals müssen. (1GBit/s = 125MiB/s, real meist nur 115-120MiB/s)
Das OS kannst du auf einem USB Stick unterbringen, das hängt davon ab, was für Geschwindigkeiten du beim Starten des OS bzw. einzelner Dienste forderst. Den USB Stick könntest du sogar im Rechner unterbringen. Wenn du dir n USB Bracket kaufst, kannst du es direkt auf dem Board anstecken(falls es dafür nen Anschluss hat).
Also solange es nur um das Streamen geht, kannst du damit auch 4k oder 8k Streamen. Problematisch wird die Sache erst beim transkodieren. Soll die Kiste also z.B. 10-Bit Animes in Echtzeit umwandeln, damit dein Telefon oder deine Glotze die abspielen können, dann weiß ich nicht, ob der 5350 dafür ausreichend ist. Wenn man einen DLNA Server Dienst nutzt, der beim transkodieren Gebrauch von der GPU macht, könnte auch das vielleicht gehen.
Also die Sache mit der Erweiterbarkeit ist folgende:
RAID0 und RAID10 - jederzeit erweiterbar, aber bedenke, wenn dein Pool voll ist und du eine neue HDD dem Stripe hinzufügst, dann kann er logischerweise nicht mehr über alle HDDs stripen, somit steht dir nur die Transferrate der neuen HDD für neue Dateien zur Verfügung. Abhilfe schafft hier, das hin- und herkopieren der Dateien, die bereits auf dem Pool liegen. ZFS würde dann versuchen, soweit das möglich ist, die neu angelegten Dateien über alle HDDs zu verteilen. Du solltest also nicht erst erweitern, wenn dein Pool zu über 80% gefüllt ist.
RAIDZ1 (ähnelt RAID5) - keine Redundanz sondern Parität, fällt eine Festplatte aus, muss der Pool resilvered werden. Das dauert je nach Poolgröße und Geschwindigkeit der HDDs und der CPU sehr lang und du kannst währenddessen nicht auf deine Daten zugreifen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass beim Resilvering eine zweite HDD ausfällt, das Risiko ist bei altersbedingten Ausfällen besonders groß. Dann ist kein Resilvering mehr möglich.
RAIDZ2 - siehe RAIDZ1, einziger Unterschied, hier können zwei HDDs aussteigen.
Der Unterschied von RAID5 zu RAIDZ1 ist der, dass es das Write-Hole Problem nicht mehr gibt. Also ZFS würde, sofern du einen Datenträger als ZIL nutzt (kann ein USB Stick sein) erkennen, wenn ein Schreibvorgang z.B. durch einen Stromausfall, vorzeitig abgebrochen wurde und würde diesen nach dem Neustart zuende bringen.
Deine letzte Frage kannst du dir eigentlich mit Logik selbst beantworten^^
Du kannst einen RAIDZ1 auch mit 2 HDDs machen, aber dann hast du ja nur noch 50% Nettodaten, wie bei einem Mirror, allerdings muss die CPU beim RAIDZ kompliziertere Berechnungen durchführen für die Parität.
Empfohlen werden für RAIDZ1 3 bis maximal 5 HDDs und für RAIDZ2 4 bis maximal 6 HDDs.
Erweitern kann man einen RAIDZ Verbund, indem man jede HDD einzeln austauscht und nach jedem Tausch ein Resilvering durchführt. Wenn du am Ende alle getauscht hast, steht dir der neue Platz zur Verfügung.
Kleine Anmerkung, das Resilvering eines RAIDZ1 würde bei 5x 4TB HDDs mit 150MiB/s Geschwindigkeit mindestens 35h dauern.