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Review Kakumeiki Valvrave - Valvrave the Liberator

Boki

Otaku Experte
19 Jan. 2014
76
25
0
35
Thun - Schweiz
www.animereviews.ch
Hallo liebe Community,

heute möchte ich euch ein weiteres Review präsentieren. Wie immer gilt: Ich freue mich um jedes Feedback, Fehlersammeln, Verbesserungsvorschläge, etc... All das nehme ich gerne an, in der Hoffnung irgendwann ein passabler Reviewer zu werden. Nun aber zur Sache:




Kakumeiki Valvrave – Valvrave the Liberator

Gute Aktionszenen, geniale Mechas (ist auch ein Sunrise Anime) , viele “over the top” Elemente und “wtf?” Momente und ein selbstbewusster Umgang mit den eigenen Schwächenm, zu denen eine löchrige Story und schwach entwickelte Charaktere zählen, machen diese Show zu einem tollen Animeerlebnis. Hier gilt aber: bitte Gehirn ausschalten!


Synopsis

Spacesphere.jpg


In einer unbestimmten Zukunft leben 70% der Menschen in planetaren Kolonien innerhalb unseres Sonnensystems und in einer, rund um die Sonne errichteten Megastruktur, die einer Dyson Sphäre gleicht. SpacesphereUm die Vorherrschaft in dieser Welt streiten sich zwei Supermächte; auf der einen Seite das totalitär regierte Dorushia und auf der anderen Seite das mutmasslich demokratische ARSUS (Atlantic Ring United States). Die Hauptfiguren der Serie stammen jedoch aus dem kleinen, neutralen JIOR. Die Handlung setzt ein, als ein Elitekommando (Teenager!) von Dorushia eine Schule des neutralen JIOR infiltriert, um einen Angriff vorzubereiten und eine Massenvernichtungswaffe, welche JIORs Wissenschaftler im Geheimen entwickelt haben, zu stehlen. Haruto Tokishima ist ein Schüler dieser Schule, die sich im Modul 77 befindet und entdeckt diese Massenvernichtungswaffe in der Form eines Valvrave Mecha-Roboters. Von der Annahme ausgehend seine beste Freundin, in die er sich verliebt hat, sei bei dem Angriff getötet worden, entschliesst er sich den Valvrave zu benutzen, um seine Freundin zu rächen und seine Freunde zu retten, obwohl der Preis für diese Macht der Verzicht seiner Menschlichkeit darstellt. Neben der Macht den Valvrave zu kommandieren, wird Harutos Körper dermassen verändert, dass er in der Lage ist sein Bewusstsein in einen fremden Körper zu transferieren, indem er, einem Vampir gleichend, sein Opfer beisst.


Production

Director Kou Matsuo wurde durch Serien wie Kurenai und Red Garden bekannt. Ein Mechaadventure ist für ihn Neuland, obwohl er auch in einigen Gundam Episoden mitgewirkt hat. Um seinen Erfahrungsmangel was Mecha-Produktionen anbelangt auszugleichen, wurde ihm ein Genreveteran als Drehbuchautor zur Seite gestellt: Ichiro Okouchi, der als Writer in berühmten Animes wie RahXephon, Wolfs Rain, Guilty Crown, Berserk oder Mobile Suit Gundam: The 08th MS Team tätig war. Als seine bisher wichtigste Leistung gilt die enorm erfolgreiche Mecha-Serie Code Geass: Lelouch of the Rebellion, die er zusammen mit Goro Taniguchi und dem Animestudio Sunrise erschaffen hat. Ebendieses Studio muss man keinem Mecha-Fan vorstellen, hat es doch unzählige hervorragende Mecha-Animes kreiert. Allerdings kann es auch eine beeindruckende Anzahl an Klassikern aus anderen Genres im Firmenportfolio vorweisen: Cowboy Bebop, Accel World, The Vision of Escaflowne, InuYasha oder Gin Tama. Dieses Lineup verspricht schon Mal einen explosiven, actionreichen, klassischen Mecha-Anime.


Story 6.5/10

Wer beim lesen der Synopsis aufgepasst hat, dem ist bestimmt aufgefallen, dass Sunrise an das Erfolgsrezept von Code Geass anzuknüpfen versucht. Dieses besteht aus der Mischung Mecha-Sci Fi Aktion und Phantasyelementen. Schon in der ersten Folge bekommt Haruto einen gottgleichen Mecha zur Seite gestellt, muss aber einen schrecklichen Preis dafür bezahlen: seine Menschlichkeit. Er wird – wie man erst später erfährt – in eine neue Lebensform transformiert, die übernatürliche Kräfte besitzt, wie Unsterblichkeit, oder zumindest hohe Schadensresistenz, enorme Selbstheilungskräfte und eine langandauernde Jugend, und die Fähigkeit sein Bewusstsein in einen fremden Körper zu übertragen, indem er diesen wie ein Vampir beisst. Das Bewusstsein seines Opfers, L-11, wird temporär in Harutos Körper übertragen. Diese führt zu einer fatalen Verwechslung, die L-11 zwingt seine Kammeraden und Nation zu verraten. Man mag von diesem Bodychange Konzept halten, was man will, sei es nun innovativ, altbacken oder einfach „over the top“; auf jeden fall erwartet man es nicht in einer Mecha-Serie! „Übertrieben“, „over the top“ oder „mind blowing“ sind in der Tat Attribute, die man für Valvrave the Liberator verwenden kann. Einerseits gilt dies für einige unvorhersehbare Plottwists, andererseits für die verrückten Fähigkeiten der Valvraves und deren Piloten. Über Harutos Bodychange Fähigkeit und Unverwundbarkeit wurde schon gesprochen, allerdings wird erst eine Folge später die Ultimative Waffe seines Valvraves enthüllt: Das Harakiriblade, mit dem er ganze Flottenverbände innert Sekunden ins Jenseits befördern kann. Spätestens hier wird einem klar, warum man die Valvraves für Massenvernichtungswaffen hält. Leider verschiesst der Anime damit sein Mecha-Pulver relativ früh, denn diese Art Animes lebt oft auch davon, dass seine Megaroboter im Verlauf der Serie neue Fähigkeiten offenbaren. Im Falle von Harutos Valvrave war es das mit dem Harakiriblade.

harakiri.jpg


s werden in den anschliessenden Folgen lediglich neue Valvraves enthüllt, die zwar individuell gestaltet sind und einzigartige Fähigkeiten verfügen, allerdings keinen „Ultimative Killerwaffe“ wie Harutos „Selbstmordschwert“ besitzen. Hier hätte sich die Serie ruhig an ein klassisches Mecha-Element hallten können und seinen mechanischen Protagonisten einige Extras spendieren können, ohne natürlich ins absurde abzudriften, was in anderen Animes leider oft passiert.

Positiv hervorzuheben ist Valvare the Liberators Umgang mit Social Media. So ist es eins der wenigen Animes, welche dieses moderne Medium überhaupt thematisieren. Die Serie zeigt schön, wie man damit den durch die feindlichen Regierungen zensierten Nachrichtenstrom besser kontrollieren kann. Die Schüler können durch soziale Medien die Welt über ihre Lage informieren und durch geschickte Beiträge Sympathien und sogar finanzielle Unterstützung gewinnen.

Die wohl am meisten und kontroversesten diskutierte Szene der Herbstseason 2013 stammt ebenfalls aus Valvrave. Die Fähigkeit einen Valvrave zu fliegen fordert ihren Tribut, so verspüren die Piloten, allen voran Haruto, nach Einsätzen den unkontrollierbaren Drang Mitmenschen zu beissen. Mehrmals wird dieser Trieb durch sexuell aufgeladene Situationen ausgelöst. In Folge 11 halten die Schüler Wahlen, um ihren Präsidenten zu bestimmen. Als Shoko, Harutos Schwarm, gerade am Rednerpult steht und dabei ist, die Herzen ihrer Mitschüler zu gewinnen, befindet sich Haruto mit einer anderen Valvrave Pilotion draussen und verspürt wieder den Drang sie zu beissen. Dieses Mal kann er sich nicht beherrschen und fällt über sie her. Dabei wird ersichtlich, dass es sich bei diesem Trieb nicht um den Drang jemanden nur zu beissen handelt. Warum? Nun ja, Haruto und Rukino haben eine Sexszene, die für einen Anime ziemlich graphisch dargestellt ist. Die Frage, die in der Fangemeinde heftig und kontrovers diskutiert wird ist: Handelt es sich hierbei um eine Vergewaltigung oder konsensuellen Geschlechtsverkehr? Es ist evident, dass Haruto seine Partnerin regelrecht überfällt, jedoch wehrt sie sich nicht gegen den Akt und lässt ihn gewähren, sie scheint ihn sogar ab einem gewissen Punkt zu geniessen. Meines Erachtens ist die Szene nicht unproblematisch, trotzdem finde ich es in Ordnung, dass sie drin ist. Man merkt sofort, dass sich die Autoren etwas gedacht haben. Die Inszenierung ist nicht plump und auf Fanservice aus, sondern verläuft parallel zu Shokos Rede. Sie illustriert auf kunstvolle Art, wie sich Haruto von Shoko, seiner eigentlichen Liebe, entfernt, aber auch wie sehr er und Rukino, die ja unter dem selben Drang leiden müsste, sich von den Menschen, die ihnen etwas bedeuten und somit vom Menschsein an sich, entfernen. Der sexuelle Akt kann „nur“ Mittel zum Zweck sein diesen Vorgang zu umschreiben, es ist aber auch möglich ihn als Metapher zu verstehen für die Zeugung einer neuen „Gesellschaft“ oder „Spezies“, was dann in der zweiten Staffel thematisiert wird.

Nun ist es an der Zeit über einige negativen Punkte der Serie zu sprechen, denn in vielen Aspekten ist sie unreif und undurchdacht. Als erstes fällt auf, dass Valvrave einen Kampf zwischen Kindern und Erwachsenen zeigt. Wie so viele andere Animes bedient es sich dem Topos „die Erwachsenen sind der Feind und wir Kinder sind die Opfer“. Dabei vergeben die Autoren die Chance aus Valvrave the Liberator eine komplexe Serie im Stil von RahXephon zu machen und stellen es in eine Reihe von unzähligen Mainstream Produkten. Gerade das Konzept seine Menschlichkeit aufgeben zu müssen, um einen Valvrave zu fliegen, hält viel Potential, das die Serie nicht gänzlich auszuschöpfen vermag. Gegen Ende der zweiten Staffel wird es zwar aufgegriffen, geht aber nicht so sehr in die Tiefe, wie ich es mir wünschen würde.
Mit ihren graphischen Gewaltdarstellungen schiesst die Serie auch über das Ziel hinaus. Ich mag „Seinen“ Animes sehr und finde, dass auch eine Anime die Welt so darstellen darf, wie sie auch ist. Gewalt ist ein Teil unserer Gesellschaft und kommt leider in brutalen Formen vor. Allerdings hat man bei Valvrave nach der X-ten Kinderabschlachtszene das Gefühl, dass Gewalt nur verwendet wird, um die Zuschauer zu schockieren.
In vielen Aspekten zeigt Valvrave grosses Potential, kann es aber ultimativ nicht ausschöpfen, da es nicht in der Lage ist, die nötige Tiefe in seinem Plot und dessen Inszenierung einfliessen zu lassen. Selbst die überraschenden Wendungen in der Handlung sind teilweise dermassen abgehoben, dass sie unglaubwürdig – inszeniert – wirken, wodurch die Handlung der Serie inkonsistent wird.



Charaktere 5/10

Das Charakterdesign vermag leider nicht zu überzeugen. Haruto ist ein typischer, schüchterner Protagonist, der durch Zufall das Schicksal all seiner Freunde in Händen hält. Ursprünglich durch Rache und Überlebensinstinkt getrieben, erlangt er unvorstellbare Macht und kommt zur Einsicht, er müsse diese Macht zum Wohle seiner Mitmenschen einsetzen. Da er eigentlich ein „guter Kerl“ ist, möchte er am liebsten alle seine Freunde beschützen und kein anderes Leben ausser sein eigenes aufs Spiel setzen. Die Vorstellung, dass auch andere Mitschüler denselben „Fluch“ erdulden müssen wie er, bereitet ihm Entsetzen. Dabei generiert die Show ein Paradoxon. Ursprünglich kämpft Haruto für das Leben und die Freiheit seiner Mitschüler, doch im Verlauf der zweiten Staffel wirkt es eher, als ob er gegen sich selbst und die Valvraves kämpft.

Solche Animehelden sind wahrlich keine Neuheit. Es stimmt mich traurig, dass diese Klischeefigur immer noch nicht ausgestorben ist. Seien wir mal ehrlich, kein Teenager, mit der Auslöschung seiner Nation, seiner Eltern und nun auch seiner Freunde konfrontiert, würde sich märtyrerhaft hinstellen und sagen: „oh ja, da sind ja noch 3 weitere Valvraves, die unsere Verteidigungsmöglichkeiten zwar um 300% erhöhen – damit auch unsere Überlebenschancen – aber ich möchte nicht, dass meine Mitschüler den Drang verspüren andere Menschen zu beissen. Ich stürze mich lieber alleine in alle Gefahren, die sich mir in den Weg stellen und gehe durch sieben Höllen, als dass ich mir helfen lasse“. Gerade weil Haruto bis zum Schluss dieses naive, idealistische Kind bleibt, ist er ein absurder Charakter. Er ist zwar in der Lage feindliche Soldaten zu töten, ohne zu zögern, wenn er aber die Leben seiner Mitschüler auf Spiel setzen soll, zaudert er, obwohl er genau weiss, dass ein Scheitern der Mission ein erneutes Massaker ebendieser Freunde zur Folge hätte. Keine authentische Figur würde so handeln. Am liebsten würde ich ihn ins Gesicht schlagen und ihm anschliessend die Idee „das Wohl weniger vs. Das Wohl vieler“ erklären und ihn bitten, doch endlich erwachsen zu werden (Ja ich rede von Haruto, nicht Shinji).


L-11 ist das pure Gegenteil von Ihm. Als Kind zu einem emotionslosen Supersoldaten gemacht, hat er jegliche Menschlichkeit verloren und tötet alle, die sich ihm in den Weg stellen. Freund oder Feind sind Kategorien, die er nicht kennt. Für ihn ist nur eines wichtig: die Mission. Er handelt anscheinend nur durch pseudorationale Beweggründe. Paradoxerweise besteht sein Lebenssinn in seiner Liebe zur Prinzessin von Dorushia, mit der er gerade Mal 10 Minuten seines Lebens verbracht hat. Er ist als zweiter Protagonist diametral zu Haruto gezeichnet. Dieser hat kaum nennenswerte Fähigkeiten, körperlich ist er schwach, er besitzt keinen ausserordentlichen Intellekt, ist aber in der Lage einen Valvrave zu steuern, wodurch er ungeheuerliche Kraft erlangt. L-11 ist ein Elitesoldat (Teenager!), der mit etlichen Gegnern gleichzeitig fertig wird, sein Verstand funktioniert wie ein Supercomputer, der, mit genug Daten gefüttert, alle Handlungen seiner Gegner bis ins kleinste Detail im Voraus berechnen kann. Allerdings kann er nie der Pilot eines Valvraves werden, da ihm die genetischen Voraussetzungen hierfür fehlen. Somit sind Haruto und L-11 die Paradebeispiele künstlich konstruierter Charaktere, bei denen man verpasst hat, ihnen individuelle Züge und Besonderheiten zu geben, um sie glaubhafter zu gestalten.
Die Beziehung der beiden Hauptakteure von Valvrave the Liberator ist kühl und steril. Es entwickelt sich nicht ansatzweise eine Freundschaft zwischen den beiden; dafür ist Haruto zu sehr ein naives Kind und L-11 zu sehr ein emotional gestörtes Monster, das sogar seine eigenen Verbündeten tötet, ohne mit der Wimper zu zucken.

Die anderen Valvravepiloten sind Archetypen, wie sie im Buche stehen. Da hätten wir das extrovertierte, als Kind von ihren Eltern und Agenten missbrauchte Popsternchen, Rukino, das einfach nur berühmt sein will. Erstaunlicherweise macht sie die grösste und glaubhafteste Entwicklung durch.
Dann gibt es noch Yamada, den hirnlosen Draufgänger, der früher alle seine Kommilitonen terrorisiert hat, nach dem ersten Angriff auf die Schule aber ebendiese beschützen und seine gefallenen "Kameraden" rächen will. Sein Gegenstück ist der Pilot vom blauen Valvrave. Als Sohn reicher Eltern verliert auch er eine Freundin und will unbedingt einen Valvrave fliegen, um seine anderen Freunde zu beschützen.

Shoko ist die Tochter des Präsidenten von JIOR und zeigt – überraschung! – selber erstaunliche Führungsqualitäten, die sich darin äussern, dass sie alle mögen, weil sie so hilfsbereit und mitfühlend ist. Nach einem Angriff auf Modul 77 bei dem einige Kinder sterben, hebt sie die Moral der Truppe, indem sie kocht…Dafür wird sie zur ersten Präsidentin der neuen (Teenager!) Nation gewählt. Also absolut glaubwürdig, so würde es im richtigen Leben sicherlich auch ablaufen. Danke Anime!

Am spannendsten fand ich die Bösewichte der Serie. Colonel Cain verströmt ab seinem ersten Auftritt eine mysteriöse Aura, die andeutet, dass er mehr ist als er zu sein scheint. Die anderen Mitglieder des Elitekillerkommandos (Teenager!), in dem L-11 gedient hat (mit Ausnahme des psychopatischen Massenmörders), sind ebenfalls mehr als sie vorgeben. Sie machen auch mit Abstand die grösste und vor allem glaubwürdigste Entwicklung aller Charaktere der Serie durch. Nur dank den Bösewichten kriegt Valvrave in der Sparte „Charaktere“ eine 5.



Animation 7.5/10

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Eigentlich gibt es über den Animationsstandard von Sunrise bezüglich Mechaserien nichts zu debattieren. Kakumeiki Valvrave überzeugt vor allem mit seinen einzigartigen Mechadesigns. Ich liebe die schlanken, runden Formen und einige einzigartige Fähigkeiten, welche die Maschinen mitbringen. Die Valvraves müssen sich was Design anbelangt definitiv nicht verstecken vor anderen Mechas, wie ihren grossen Brüdern, den Gundams. Die 3d „CG“ Animationen sind wunderbar gelungen, doch das Problem wenn man für brillante Actionanimationen bekannt ist, wird vor allem dann deutlich, wenn die Qualität etwas sinkt. Die Kampfszenen in Liberator sind bei weitem nicht schlecht, im Gegenteil, sie sind gut, aber wir sind uns besseres gewohnt von Sunrise. So gerne man das Studio für die Valvraves loben mag, so müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen beim Raumschiffsdesign versagt zu haben. In einem Anime, der hauptsächlich im Weltraum handelt, erwarte ich tolle, originelle und detailreiche Schiffsmodelle, doch hierbei hat man offensichtlich nicht so viel Liebe fürs Detail wie bei den Mechas. Schade!

valvrave-11-34-dorssia-fleet.jpg



Sound 7.5/10

Die Backgroundmusik von Akira Senju (Fullmetal Alchemist: Brotherhood) vermag in den Actionszenen durchwegs zu überzeugen. Instrumental bzw. Chorus einlagen verpassen der Serie einen hauch von „epicness“. In den emotionalen Momenten fehlt ihr aber das nötige Einfühlungsvermögen und die Soundtracks wirken teilweise, neben der Action, fehl am Platz. Das erste Opening „Preserved Roses“ von T.M. Revolution und Nana Mizuki ist eine energiegeladene Bombe und liefert das perfekte Intro für die Show. Die beiden Künstler liefern auch den Soundtrack für die zweite Staffel „Kakumei Dualism“, der ebenfalls gut zum Grundton der Serie passt. Allerdings würde ich diesen Song im Gegensatz zu „Preserved Roses“ nicht neben dem Anime anhören wollen. Das Ending Boku Ja Nai ist ebenfalls eine Perle, was man aber von „soba ni iru yo“ von Elisa nicht behaupten kann.



Fazit 6.5/10


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Bei dieser Wertung mag man vielleicht denken: „Ok, hier gibt es nichts zu sehen, gehen wir weiter“, doch das ist falsch. In Animes gibt es manchmal das Phänomen von Serien, die eigentlich nichts Besonderes sind, man sie aber trotzdem aus unerklärlichen Gründen liebt. Kakumeiki Valvrave ist definitiv eine solche Serie. Man liest in den Animecommunitys öfters von Leuten, dass sie sich lieben, weil sie die Serie hassen, oder dass sie sich hassen, weil sie die Serie lieben. Das Erfolgsrezept ist: sehr gute Animation, knallbunte, super schnelle Mecha-Action mit Laserbeams und Schwertern, eine völlig „over the top“ gestaltete Story (ich sage nur: Vampirmechapiloten!), die uns einen Plottwist nach dem anderen hinterherschmeisst, Fanservice und das bewusste Pfeifen auf eine kohärente, Sinn ergebende Erzählstruktur oder authentische Charaktere. Mindblowing, Ja, ihr lest richtig. Während viele Serien daran scheitern, dass sie sich selber einfach zu ernst nehmen, geht Valvrave selbstbewusst mit seinen Schwächen um. Wenn man keine brillante Story hinkriegt, dann gestaltet man sie eben so verrückt, dass die Zuschauer trotzdem mit heruntergeklappter Kinnlade da sitzen und sich fragen „wtf. ist da gerade passiert?“. Damit einem die Plotlöcher neben den Mechas und Laserbeams auffallen, muss man schon eine Animereviewer sein. 6.5/10 heisst, dass es sich hier um keinen schlechten Anime handelt, sondern um „besseren Durchschnitt“; ist also mit der deutschen Schulnote von 3+, oder der schweizer 4.5 zu vergleichen. Wer aber einfach unterhalten werden will und zur Abwechslung Mal sein Gehirn nicht einschalten möchte und dem glaubhafter Plot und Charakterentwicklung egal sind, der darf die Wertung gerne auf eine 8 upgraden.
 

Anhänge

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Anton

Otaku Novize
29 Jan. 2014
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AW: Kakumeiki Valvrave - Valvrave the Liberator

Danke für dein umfangreiches Review. Habe mir nicht alles durchgelesen; aber nachdem was ich im Fazit und quer durchgelesen habe, ist es glaube ich auch nicht unbedingt etwas für meinen Geschmack.
Eigentlich schade, weil ich das Intro echt toll finde :D Übrigens hier mal ein deutsches Cover davon: www.youtube.com/watch?v=iDKsopszOK4
Krieg voll den Ohrwurm davon ;)
 

Boki

Otaku Experte
19 Jan. 2014
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AW: Kakumeiki Valvrave - Valvrave the Liberator

Hei Anton,

vielen Dank für dein Feedback! Freut mich, dass dir das Review zusagt. Ich muss aber auch sagen, dass Reviewer die Wahrheit nicht gepachtet haben. Du kannst immer noch ein, zwei Folgen dir anschauen. Vielleicht schafft dich die Serie auf irgendeiner Ebene anzusprechen. Ich finde sie zwar auch nicht wirklich "gut" aber unterhalten hat sie mich auf jeden Fall ^^

und danke für das Cover, finde ich auch gut gelungen :cici10:
 

DarkChaos

Otaku Experte
1 Jan. 2014
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AW: Kakumeiki Valvrave - Valvrave the Liberator

Also ich hab mir denn ANime vor einigen wochen angesehn und ich muss sagen , von denn letzten 2-3 folgen die nach "Ihr bekommt keine 3te Staffel also bringt es zuende" aussehen kann man ihn eig schauen. Fand ihn eig ganz gut und auch Interessant nur das Ende war halt....

F rage am Rande: weis jmd. wie das lied am ende von folge 7 wars glaub ich heißt? also das wo der grüne das erste mal kämpft? find das ums verrecken nicht raus^^
 

Boki

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19 Jan. 2014
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F rage am Rande: weis jmd. wie das lied am ende von folge 7 wars glaub ich heißt? also das wo der grüne das erste mal kämpft? find das ums verrecken nicht raus^^

du meinst wahrscheinlich "Can You Save My Heart" von Momoko Kanade:

[video=youtube;RQOvPsM1e1w]https://www.youtube.com/watch?v=RQOvPsM1e1w[/video]

kann das sein?