AW: Was denkt ihr über dem Tod?
Findest du? Ich sehe was du meinst, aber auf diese Thematik bezogen finde ich eher weniger, dass es zutrifft. Schwarz-weiß kann man DENKEN, wie du so schön sagst, aber die Abwesenheit von einem Zustand wie Beispielsweise Hitze ist soweit ich das sehe eher weniger etwas, worüber man eine Meinung haben kann.
Also gibt es bei dir nur Hitze und "Nicht-Hitze"? Bei mir gibt es noch: angenehm, kühl, warm, heiß, Sauna, ...
Schwarz-Weiß-Denken bedeutet, dass es eben nur diese Zustände gibt und sonst nichts. Und du gehst so weit, dass du sogar sagt, dass es nur den einen Zustand gibt oder eben nicht. Das heißt im Umkehrschluss, dass es kein Mittelmaß bei dir gibt. Und das ist schlicht und einfach nicht der Fall.
Auch der Tod ist etwas, bei dem es mehrere Zustände gibt. Koma sei da mal als Stichwort genannt.
Du beziehst dich mit dem widersprüchlich auf „semi-akzeptabel“ und „natürlich“? Vielleicht ist es unverständlich geschrieben, aber das „natürlich“ ist sarkastisch gemeint. Im Sinne von „Natürlich kann die Wissenschaft es nicht anerkennen, dass Dinge über das eigene Leben hinaus führen“… Und wie bringst du da Evolution mit hinein? Sieh das nicht als Beleidigung an, es würde mich sehr interessieren :)
Nein, das "semi-akzeptabel" ist ein ein Widerspruch zur "Wissenschaft". Dass das Sarkasmus gewesen sein soll, macht es doppelt widersprüchlich (ich hab es btw nicht rausgelesen, my bad).
That being said, du hast einen logischen Beweis, rüttelst den aber mit irrationalen Begründungen, die du nicht nachweisen kannst, und eben, wie du sagtest, Theorien sind, auf. DAS ist der Widerspruch. Etwas rationales mit etwas irrationalem anzugreifen.
Nun gut, hier scheiden sich wohl Philosophen und Empiriker. Woher wissen wir, dass es das Universum gibt? Weil unsere Technik sowie unsere Sinne es uns sagen bzw. zeigen. Weil wir es für wahr nehmen, weil es uns gelehrt wird. In Platons Höhlengleichnis sind die Menschen, welche in der Höhle angekettet ihr gesamtes Leben nur die Schatten von Dingen sehen, auch fest davon überzeugt, dass das die Realität ist. Weil es ihr gesamtes Leben so war, und weil sie es mit ihren Sinnen so wahrnehmen. Früher dachte man auch, dass die Erde eine Scheibe war, weil man mit dem Auge durchs Fernrohr sah und nur gerade Fläche vor einem sah, Technik und Wahrnehmung sagen uns aber heute nicht mehr, dass wir am Ende irgendwo runterfallen. Was nun also, wenn unsere Technik / Wissenschaft immer noch nicht ausgereift genug ist, und unsere Sinne einfach nicht in der Lage sind, Dinge wie meinetwegen eine Seele wahrzunehmen? Fledermäuse hören viel besser als Menschen, Haie haben einen Sinn um Magnetfelder zu spüren, Hunde riechen wesentlich besser als Menschen… das Argument, dass wir etwas „wissen“ finde ich nicht ausreichend.
Nein, "Empiriker" und Philosophen schließen sich nicht aus, "Empiriker" - oder sagen wir einfach Rationalisten - sind nämlich auch Philosophen. Philosophie besteht aus mehr als nur Schwafeln.
Es gibt auch Philosophen, die dachten und prädigten, die Erde wäre eine Scheibe (wie du sagtest). Was ich damit sagen will: der moderne Philosoph weiß die Erkenntnisse der gesamten Wissenschaft zu schätzen. Du beziehst dich auf Leute, die weit, weit, weit vor unserer Zeit gelebt haben. Philosophie ist nichts steifes, im Gegenteil, sie ist eine der lebendigsten
Wissenschaften. (Nur als Randnotiz: Damals spielte auch die Kirche eine große Rolle und Hexenverbrennungen waren Alltag. Das hatte einen massiven Einfluss auf sämtliche Wissenschaften)
Damals wusste man es einfach nicht besser und wer gut schwallen konnte, klang halt schlau. Du kannst halt natürlich alles mit der antiken Philosophie auslegen, aber das ist nicht mehr zeitgemäß. Just sayin'. Insbesondre dann ist es nicht mehr korrekt, wenn du bereits vom gegenwärtigen wissenschaftlichen Standpunkt bewiesen kriegst, dass die antike Denkweise sich als falsch herausgestellt halt. Wenn du dennoch daran festhältst, ist es ein Widerspruch zur Rationalität. Spätestens dann, wenn die Vernunft aussteigt ("Hey, ich weiß, dass es so ist,
aber ich glaube dennoch nicht dran") ist es nur noch ein Hinterfragen, was auch philosophisch ausgelegt werden
könnte. Aber sind wir ehrlich, wenn dir die Kernphysiker aus dem CERN was nachweisen, willst du ernsthaft daran zweifeln? ;)
Kannst du natürlich, steht dir frei. Aber dann solltest du wenigstens einen äquivalenten Status, wenn nicht sogar höheren einnehmen um solch eine Frage (!) ernsthaft (!) und vor allem gewissenhaft (!) beantworten oder nachgehen zu können. Sonst bleibt dir als vernunftbegabter Mensch nunmal nichts anderes übrig als das hinzunehmen, was dir die Leute, die sich mit der Materie tatsächlich auskennen, sagen. Das heißt natürlich nicht, dass du alles ohne kritischen Blick schlucken sollst, im Gegenteil, es sollte dich eher dazu motivieren, nach Antworten auf deine Fragen zu suchen - aber in Einklang mit dem wissenschaftlichen Fortschritt.
Die Theorien zur Seele sind alle widersprüchlich mit dem aktuellen wissenschaftlichen Fortschritt. Solltest du eine aktuelle korrekte Theorie aufweisen können, kann man drüber reden. Das oben steht eben nicht im Einklang mit den aktuellen Erkenntnissen. Wir wissen noch lange nicht alles über den menschlichen Körper, wir wissen aber, dass alle Aspekte, die einer "Seele" zugeordnet werden, entweder nicht nachweisbar sind oder nicht existieren.
Nein, ich finde nicht, dass dies Blasphemie ist. Denn an einen Gott zu glauben, jedenfalls an den christlichen, heißt zu glauben, dass es ein Wesen gibt was alles erschaffen hat. Ein Wesen, was sowohl Gutes als auch Schlechtes über den Menschen bringt. Warum sollte ich das tun? Warum sollte ich mein Leben führen in dem Glauben, dass das Schlechte um mich herum einen Grund hat. (Oder mir Ausreden suchen. Ich bin nicht allzu bewandert auf dem Gebiet der Theodizee, aber ich sehe es schon als ein wenig makaber an, mir einreden zu wollen, dass Gott uns so sehr liebt, dass er uns in Ruhe lässt. Und weil seine eigene Schaffung sich von ihm Entfremdet, der Mensch also eine Perversion seiner selbst wird, entsteht das Böse was Gott in Liebe zu uns nicht verhindert. So jedenfalls nach den Theorien von H. Jonas, H. Arendt oder E. Wiesel)
Dann glaube ich doch viel lieber an ein unparteiisches Etwas, was keinen eigenen Willen hat, sondern einfach nur „da ist“. Was in nichts eingreift, sondern einfach nur wie eine Bibliothek seine Bücher beinhaltet und Wissen speichert… metaphorisch gesprochen :P
Der Punkt war einfach nur, dass du nicht an Gott glaubst, aber an eine Seele - obwohl beides nicht nachweisbar ist ;) Das finde ich persönlich interessant.
28556 schrieb:
: Nö, wenn etwas widersprüchlich ist, belege ich das auch und dann ist es nicht nur "augenscheinlich" widersprüchlich, sondern faktisch widersprüchlich.