Schönes Review :) ich bin ebenfalls ein großer Fan der Serie und besonders von Frieren (siehe Icon).
Mir gefällt es, dass es eine Fantasy Serie ist, die sich mit den Dingen beschäftigt, die sich bestimmt viele schon mal gestellt haben (gerade wenn du ein Wesen hast, dass länger leben kann als ein Mensch). Noch dazu verbunden mit den Themen:
Was passiert, wenn man den größten Feind besiegt hat? Wo ist der Sinn im Leben? Wie geht das Leben weiter, nachdem man seine Familie und seine Kameraden verloren hat? Welche Aufgabe habe ich bzw. welche Aufgabe suche ich mir? U. v. m.
Hier bezieht sich der Anime auf viele philosophische Themen und macht das auf eine sehr angenehme Art.
Frieren, in ihrem Design und ihrem Charakter finde ich fantastisch und wie sie mit ihren Emotionen umgeht und dabei versucht andere zu verstehen. Generell mag ich persönlich ruhigere Charaktere mit Tiefe und einer Offenheit gegenüber der Welt. Frieren ist ein weises Wesen, dass definitiv noch nicht ausgelernt ist und das auch selbst weiß. Ihre ruhige und überlegte Art finde ich sehr angenehm, und wie sie Konflikten gegenüber tritt. Oder aber auch Momente, in denen sie wiederum „menschlich“ wirkt, finde ich auch toll dargestellt (u.a. ihre Müdigkeit am morgen, dass sie immer in Truhen gerät, Dinge sammelt, um Kameraden weint, Fern versucht zu verstehen usw.). Frieren ist ein schöner Mix aus einem kühlen Erscheinungsbild, mit viel innerer Wärme und Stärke und dabei wirkt sie nicht überheblich. (Ich hab hierzu mal ein interessantes Video gesehen, wie Frieren als Vorbild für Galadriel in Rings of Power dienen könnte.)
Dazu finde ich es auch sehr schön, dass sie Fern unter die Fittiche genommen hat, und sie Aspekte ihrer Persönlichkeit auf Fern überträgt. Generell ihre Beziehung zu Fern finde ich schön zu beobachten und wie viel beide voneinander lernen.
Der Anime ist wirklich erfrischend, und anders als alles, was ich bis jetzt im Bereich Fantasy gesehen hab. Der Animationsstil ist geschmeidig, und gerade intensive Kampfszenen sehr flüssig. Schön ist auch, dass der Fokus teilweise auf Erinnerungen liegt, indem Frieren retro-perspektiv versucht, ihre Kameraden zu verstehen und dabei immer ein trauriger Unterton mitspielt. Allerdings nutzt sie das, um aktuelle Beziehungen zu pflegen. Die anderen Charaktere passen super ins Bild, haben ihre eigenen Höhen und Tiefen, Entwicklungen und interessanten Dialoge, die zur Hauptstory beitragen und nicht nur als nervige NPCs abgestempelt werden. Es werden u. a. auch schön „alltägliche“ Dinge gezeigt, wie etwa banale Aufträge für Dörfer, oder einfaches Blumenpflücken, sodass nicht immer Action abläuft und mir sogar ansatzweise ein Ghibli-Feeling gibt. Nebenbei gefallen mir auch die vielen deutschen Namen, die den Charakteren ihre „Bedeutung“ zuschreiben. Die Musik passt sehr gut und unterstreicht die Szenen. Relativ einfach, aber schön :)
Mein Fazit:
Ich liebe Anime-Fantasy ABER ich
hasse Isekai und standardisierte Fantasy Serien aufs Blut, die nach Schema F ablaufen:
1 langweiliger Hauptcharakter, 5 Waifus ohne eigene Seele und typische Gilden-Formation + unnötiger Fan-Service und vorhersehbare Outcomes.
Sousou no Frieren trifft genau meinen Geschmack und gibt mir das, was ich seit langem in Fantasy-Animes vermisse: Fantasy mit Tiefe und interessanten Charakteren sowie philosophischen Dialogen. Auch der Fokus auf Himmels Worten, dass Frieren leben und nicht nur existieren soll finde ich sehr passend (vielleicht lese ich da auch zu viel rein, aber ich beziehe es auch sehr stark auf die aktuelle Situation vieler Menschen und mich selber). Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
Ich gebe selten eine 10/10 aber mir persönlich gefällt Sousou no Frieren einfach so gut, sodass es in meine persönliche Ruhmeshalle neben meinen Lieblingsklassikern kommt. Es wirklich so wie
@pakay88 sagt, "Jede Folge ab Folge 5 ca. fühlte sich an wie "nach Hause kommen".