
Hallöchen liebe Community!
Habe heute Alien: Isolation durchgespielt, und würde euch heute gerne mal ein bisschen was dazu erzählen!

Die Mutter von Amanda Ripley, der Protagonistin des Spiels, wird bei einem Einsatz auf dem Schiff "Nostromo" vermisst. Beide sind Mitglieder des Unternehmens Weyland-Yutani, und als Amanda erfährt, dass der Flugschreiber der Nostromo auf der Handelsstation Sevastopol aufbewahrt wird, macht sie sich sogleich mit ein paar Crewmitgliedern auf den Weg zu Sevastopol, um Antworten bezüglich dem Verschwinden ihrer Mutter zu finden - nicht ahnend, dass die Station stark beschädigt, und beinahe die gesamte Besatzung verschwunden ist.
Hat man die Station betreten, sieht man sofort, wie verwahrlost die gesamte Anlage ist - Systeme funktionieren fehlerhaft, manche sogar gar nicht. Die einfache Suche nach Antworten wird also eine ziemliche Katastrophe.

Kurz: Traumhaft.
Auch wenn nicht alle Texturen knackig scharf sind, ist die gesamte Station von extrem beeindruckenden Licht- und Schatteneffekten durchzogen, welche einen extrem Realismus hinzufügen, und nicht zuletzt stark die Atmosphäre beeinflussen.
Besonders bunt sind die Außenareale der Sevastopol, mit hübschen Planeten und einer Sonne im Hintergrund, bildet es einen starken Kontrast zum sonst eher bläulich-dunklen Innenbereich. Ein kleiner Pluspunkt ist meiner Meinung nach auch die Sichtbarkeit des Helmes, wenn man einen Raumanzug trägt :)

Das gesamte Spiel wird mit einer extrem starken und vielseitigen Soundkulisse begleitet. Beispielsweise kann man hören, ob der Xenomorph sich hinter einer Wand, oder im selben Korridor mit dem Spieler befindet, da alle Geräusche des Xenomorphs dann dumpfer und abgeschwächter klingen, anstatt einfach nur leiser.
Außerdem haben alle möglichen Objekte, seien es Waffen, Alarme, Explosionen, etc. einen passenden Bass, dass bei mir wirklich manchmal das Zimmer knallte. Besonders erschreckend, wenn man aufgrund des Basses manchmal förmlich spüren kann, wie ein Xenomorph hinter Dir aus einem Schacht auf den Boden gesprungen ist.
5.1er Surround zieht einen wirklich weiter in das Spielgeschehen - es lässt mich jedes Mal erstarren, wenn ich mich teils sicher in einem Spind verstecke, und ich höre wie die Schritte des Xenomorph lauter und stärker werden, und ich später nur noch das Atmen aus einer bestimmten Richtung vernehmen kann.
Außerdem hat das Spiel noch einen schnieken, kleinen Soundtrack, der allerdings nicht permanent das Geschehen untermalt. Schleicht man durch schächte oder durch Räume, wo Bedrohungen in der Nähe sind, hört man je nach Gefahr eine bedrohlichere Musik. Ist man mehr oder weniger sicher, hört man eventuell gar keine Musik, je näher aber die Gefahr kommt, desto penetranter wird sie. Stößt man mit dem Fuß versehentlich eine Getränkedose um, hört man den Schacht über einen schon bedrohlich klappern.
In bestimmten Situationen allerdings hat man entweder eine spannende, oder extrem epische Musikuntermalung, die die entsprechende Situation - und damit die Atmosphäre - auffällig verstärkt.

Kommen wir also endlich zur tieferen Beschreibung der Atmosphäre.
Einiges habe ich ja schon beschrieben, denn vor allem zusammen mit dem Sound wird eine so bedrückende, und bedrohliche Atmosphäre erzeugt, dass man sich wirklich in der Haut von Ripley fühlt.
Ich bezeichne das Spiel gerne als Fusion aus Outlast, DeadSpace und SystemShock 2.
Es ist zwar möglich sich zu verteidigen, das ist aber meist eher eine Notlösung. Die Munition ist auch praktisch permanent knapp, und gegen das Alien eh vollkommen wirkungslos. Da hilft nur verstecken!
Hat man sich dann im nächsten Spind / Schrank oder unter einem großen Tisch verkrochen, starrt man nervös in die Szenerie, und hofft das sich das Mistvieh in den nächsten Schacht zurückzieht. Ist man allerdings mal in der Situation, wo das Biest einen im Spind wittert, kommt man nicht darum herum, seine Luft anzuhalten und sich versuchen weiter zurückzuziehen.
Besonders beeindruckend finde ich die "Tonanfälligkeit" des Xenomorph. Holt man dann beispielsweise im Spind, während das Alien vor einem herläuft, den Ortungssensor heraus, hat es einen meist direkt gefunden - und demnach auch getötet. Man entwickelt im Spielverlauf dann einen sechsten Sinn - kippt man also versehentlich was um, das laut krach macht, oder schießt mit seinen Waffen, kann man mittlerweile erahnen "Das hat das Biest gehört" und zieht sich vorzeitig zurück, noch bevor das Ding im entsprechenden Raum angekommen ist. Alarme, Schreie, alles mögliche ziehen das Wesen an, und man sollte sehr auf seine Umgebung achten, um nicht entdeckt zu werden.
Des Weiteren müssen Objekte wie Medikits im Spielverlauf selber gebastelt werden, mit einzelnen Bauteilen, die man im Spielverlauf entdeckt. Das erhöht auch die Knappheit an Ressourcen, sodass man genau überlegen muss, was man gebrauchen könnte, und was nicht. Jedoch sind im Spiel viel davon zu finden.

Funktionieren einige Systeme nicht, oder will man sie umprogrammieren, gibt es im Spiel einige "Minispiele", um Geräte zu hacken, umzuprogrammieren oder ähnliches. Besonders spannend wird's, wenn man verfolgt wird, einen geringen Vorsprung hat, und dann die nächste Tür so öffnen muss ;)

Als ob ein Alien, ein stark beschädigtes Schiff und eine wahnsinnige Restbesatzung nicht reichen würde, gibt es im Spielverlauf viele Wendungen in der Story. Dinge, die einem die Situation noch weiter erschweren, oder frischen Wind in den Ablauf der Geschichte bringen. Besonders das bringt mich dazu, unbedingt das nächste Hindernis zu überwinden, um zu gucken, wie es meinen Teammitgliedern geht... Doch manchmal weiß man nach einer Wendung nicht mehr, wen man jetzt trauen sollte, und wem nicht...

Abschließend möchte ich sagen, dass ich jede einzelne Minute der etwa 20-Stündigen Spieldauer genossen habe. Die Storywendungen haben es immer wieder noch spannender gemacht. Es gibt immer wieder Höhepunkte, und auch stellen, wo ich nur dachte "Ach Du SCHEIßE!"!
Die Umgebungen sind natürlich alle futuristisch-technisch gehalten, jedoch haben alle eine gewisse Abwechslung und viele ganz bestimmte Eigenschaften, sodass man z.B. ein bestimmtes Item braucht, um hindurchzugehen, oder besonders vorsichtig oder leise sein muss.
Besonders episch fand ich den finalen Showdown gegen Ende des Spiels.
Die Musik war dort sehr mächtig - ich war permanent sehr angespannt und unter starkem Zeitdruck.
Echt beeindruckend, dass mich das Spiel 20 Stunden lang unfassbar gut fesseln konnte.
Seit Deus Ex Human Revolution habe ich nicht mehr ein Game so derartig durchgesuchtet wie dieses hier.
Allen Leuten, die mit Outlast / Dead Space / System Shock 2 etwas anfangen können, und die diese Spiele gemocht haben, kann ich dieses Spiel wärmstens ans Herz legen!
Meine Wertung: 95 / 100
Und damit endet mein umfangreiches Review!
Ich hoffe es hat euch gefallen, und ihr habt nun ein genaues Bild von dem Spiel, ohne dass zu viel gespoilert wurde.
Ich freue mich auf eure Kommentare! Vielleicht hat's ja jemand von euch auch schon mal gespielt!
euer Crimi
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