Cross Ange
Studio: Sunrise
Genre: Mecha, Action, Sci-Fi, Shojo-Ai
Episoden: 25
Premiere: 05.10.2014
Fangen wir mit dem Positiven an. Die Idee einen Mecha Anime nicht an ein Sci-Fi Setting anzusiedeln, sondern in eine Welt zu verfrachten, die übernatürliche und sogar magische Elemente hat, ist nichts Neues. Doch wenn jemand dies tun darf, dann wohl Sunrise, denn dies ist das Studio, welches diese Verschmelzung der zwei gegensätzlichen Genres (Sci-Fi/Magie) überhaupt erst populär gemacht hat mit ihrem Erfolgsanime Code Geass. Es ist nicht lange her, dass Sunrise diese Prämisse mit Valvrave the Liberator weiter ausgebaut hat und auch dieser Anime kam bei seinem Publikum gut an.
Es ist also nur logisch, dass man dieses Grundrezept weiterhin ausschlachtet und sogar auf die nächste Stufe hebt. Cross Ange spielt in einer Welt, die aus einem Fantasy-Roman stammen könnte. Magie ist nicht vorhanden, sondern allgegenwärtig, denn alle Menschen – bis auf wenige, für die Story nicht unrelevante Ausnahmen – scheinen Magie zu beherrschen. Wer Sunrise nicht kennt und weder Code Geass, noch Valvrave gesehen hat, wird zum Beginn von Cross Ange ganz grosse Augen machen, wenn er den Eröffnungskampf zwischen einer Gruppe Mechas und Drachen beobachtet. Ich wiederhole das sicherheitshalber noch einmal: Mechas vs. Drachen!
Ein weiteres Markenzeichen von Sunrise sieht man in den wundervollen Mecha Designs, die in den letzten Jahren typisch für dieses Studio geworden sind. Elegante, schlanke und rundliche Formen zeichnen diesen Stil aus (ja, ich rede von den Mechas, nicht von den Frauen…). Die Animation scheint auch, wie bei Sunrise nicht anders zu erwarten, solide zu sein.
Ich gebe zu, diese Prämisse hat durchaus Potential, doch die Animeindustrie ist Weltmeister darin, vielversprechende Geschichten so dermassen schlecht umzusetzen, dass jegliches Potential verschleudert wird. Somit wäre alles Positive zu Cross Ange gesagt. Wer lieber keinen „Rant“ lesen möchte, also einen kompletten, kritischen Verriss, sollte ab hier nicht mehr weiterlesen und sich mit der Information begnügen, dass Cross Ange grundsätzlich nicht zu empfehlen sei, ausser man möchte ganz viel nackte, weibliche Haut sehen.
Alle anderen nehmen jetzt am besten eine Tüte Popcorn und geniessen den weiteren Verlauf des Textes.
Cross Ange macht alles falsch, was ein Anime falsch machen kann. Das erste Bild nach einem ominösen Traum, der einen idyllischen Moment aus der Kindheit der Protagonistin Angie zeigt, macht deutlich, worum es in diesem Anime geht, nämlich um weibliche Geschlechtsteile. Wir sehen Angie in ihrer Uniform, die sehr freizügig geschnitten ist. So freizügig, dass der Bereich um die Gürtellinie der Mechapilotinnen – es gibt nur weibliche Mecha Pilotinnen – komplett frei lassen. Warum ausgerechnet Stringtangas notwendig sind, um einen mechanischen Drachentöter zu steuern, kann man sich als Zuschauer nur ausmalen.
Die Geschichte ist so unoriginell und dermassen auf billige Dramahascherei aus, dass es physisch weh tut zuzuschauen. Angie war nicht immer eine Mechapilotion. Sie war früher eine Prinzessin (Klischee) und von all ihren Untertanen geliebt (Klischee). Doch an dem Tag, an dem sie zum ersten Mal eine Norma sieht, ändert sich alles. Norma sind Mädchen und Frauen, die keine Magie einsetzen können, aber auch resistent gegenüber Magie sind. Oder auf den Punkt gebracht: Norma sind anders, als die gesellschaftliche Norm erlaubt, also muss man sie beseitigen. Diese Ansicht vertritt auch Angie-Hime, was besonders deutlich wird, als sie ein Baby entdeckt, das Norma ist. Sie erklärt der Mutter dieser Norma, sie solle doch bitte ihre Tochter ganz schnell vergessen und ein normales Kind zur Welt bringen. Sie solle auch nicht traurig sein darüber, dass man ihr das Kind wegnähme, denn Norma wären eh keine Menschen. Wer an dieser Stelle noch nicht begriffen hat, dass der grosse Plottwist dieser Folge der sein wird, dass sich herausstellt, wie auch Angie eine Norma ist, ohne es gewusst zu haben, sollte unbedingt auf die Anime Klischee Schule gehen.
Ihr böser, grosser Bruder (wenn es sich noch herausstellt, er sei sogar ihr Stiefbruder, dann knalle ich meinen Kopf solange gegen die Tischkante, bis der Schmerz aufhört) findet an Angies 16. Geburtstag die Wahrheit heraus und lässt sie verhaften. Es kommt zu dramatischen, tumultartigen Szenen, Angies Mutter wirft sich in eine Kugel, um ihre Tochter zu retten (Anmerkung: Wieso braucht es Schusswaffen, wenn eh alle Magie beherrschen?), um die ganze Sache noch dramatischer und tragischer für Angie zu machen. Kurz gesagt, Angie wird Opfer ihrer eigener naiver Vorurteile und verliert durch die Intrige ihres Bruders alles.
Der Anime klingt aus, indem er Angie in eine Gefängniszelle verfrachtet. Dabei erfahren wir, dass Norma nach ihrer Verhaftung zu Kriegerinnen, also Mecha Pilotinnen, ausgebildet werden, um gegen Drachen zu kämpfen. Angie hat natürlich etwas dagegen und ist sich sicher, das alles sei nur ein unglückliches Missverständnis. Also macht ihre Vorgesetzte das, was wohl jeder Frau in dieser Situation tun würde: Sie vergewaltigt Angie.
Die Story stinkt dermassen nach Anime Fastfood Drehbuch, wie es heutzutage massenweise produziert wird. Eine wunderschöne Prinzessin verliert wegen der Intrigen eines Mannes alles, ihre Mutter wird getötet, was ihre Figur noch tragischer erscheinen lässt, und am Ende verliert sie sogar ihre Unschuld und Reinheit, indem sie – dieses Mal nicht durch einen Mann, Kudos Sunrise! – vergewaltigt wird. Dort, wo ich herkomme, nennt man sowas sensationelle Faulheit.
Es erübrigt sich an dieser Stelle zu sagen, dass das Frauenbild, welches in diesem Anime zelebriert wird, nicht gerade ein schmeichelhaftes ist. Noch immer frage ich mich, womit man die Relation von Norma und grossen Brüsten begründen will. Wobei, wenn ich es mir recht überlege, haben alle Frauen, die eine Sprechrolle haben, grosse bis übergrosse Brüste gehabt und je wichtiger ein Charakter, desto öfters und freizügiger sieht man deren Brüste. Tragischer Höhepunkt ist, als Angies Mutter, welche die grössten Brüste hat, erschossen wird. Dabei trifft sie die Kugel in ihre Brust. Ausserdem finde ich es auch interessant, dass das Fliegen eines Mechas eine vorangehende Vergewaltigung der Pilotin bedingt, denn Angie wurde mit solch einer Methodik vergewaltigt, dass ich nicht glauben kann, dass ihre Vorgesetzte sowas zum ersten Mal gemacht hat.
Fazit
Ich kann unter keinen Umständen für irgendein Zielpublikum eine Empfehlung aussprechen. Jeder Mensch, der über ein funktionsfähiges Gehirn verfügt, wird von dieser frauenverachtenden Show bestenfalls angewidert sein. Selbst Shojo Ai Fetischisten, die unbedingt nackte Moe Mädchen in sexy Uniformen sehen wollen, greifen lieber zu einer Ecchi und Hentai Alternative, denn obwohl Cross Ange dermassen absurd ist, tut die Show so, als ob sie ein ernstzunehmender Anime sei. Würde man die Serie noch zu einer Komödie umfunktionieren, wäre ich ihr vielleicht gnädiger gestimmt.
Plötzlich erscheint mir Karen Senki als ein grundsolider Anime.
Quelle: http://animereviews.ch/cross-ange/ (Autor: Ich ^^)
Studio: Sunrise
Genre: Mecha, Action, Sci-Fi, Shojo-Ai
Episoden: 25
Premiere: 05.10.2014
Fangen wir mit dem Positiven an. Die Idee einen Mecha Anime nicht an ein Sci-Fi Setting anzusiedeln, sondern in eine Welt zu verfrachten, die übernatürliche und sogar magische Elemente hat, ist nichts Neues. Doch wenn jemand dies tun darf, dann wohl Sunrise, denn dies ist das Studio, welches diese Verschmelzung der zwei gegensätzlichen Genres (Sci-Fi/Magie) überhaupt erst populär gemacht hat mit ihrem Erfolgsanime Code Geass. Es ist nicht lange her, dass Sunrise diese Prämisse mit Valvrave the Liberator weiter ausgebaut hat und auch dieser Anime kam bei seinem Publikum gut an.
Es ist also nur logisch, dass man dieses Grundrezept weiterhin ausschlachtet und sogar auf die nächste Stufe hebt. Cross Ange spielt in einer Welt, die aus einem Fantasy-Roman stammen könnte. Magie ist nicht vorhanden, sondern allgegenwärtig, denn alle Menschen – bis auf wenige, für die Story nicht unrelevante Ausnahmen – scheinen Magie zu beherrschen. Wer Sunrise nicht kennt und weder Code Geass, noch Valvrave gesehen hat, wird zum Beginn von Cross Ange ganz grosse Augen machen, wenn er den Eröffnungskampf zwischen einer Gruppe Mechas und Drachen beobachtet. Ich wiederhole das sicherheitshalber noch einmal: Mechas vs. Drachen!
Ein weiteres Markenzeichen von Sunrise sieht man in den wundervollen Mecha Designs, die in den letzten Jahren typisch für dieses Studio geworden sind. Elegante, schlanke und rundliche Formen zeichnen diesen Stil aus (ja, ich rede von den Mechas, nicht von den Frauen…). Die Animation scheint auch, wie bei Sunrise nicht anders zu erwarten, solide zu sein.
Ich gebe zu, diese Prämisse hat durchaus Potential, doch die Animeindustrie ist Weltmeister darin, vielversprechende Geschichten so dermassen schlecht umzusetzen, dass jegliches Potential verschleudert wird. Somit wäre alles Positive zu Cross Ange gesagt. Wer lieber keinen „Rant“ lesen möchte, also einen kompletten, kritischen Verriss, sollte ab hier nicht mehr weiterlesen und sich mit der Information begnügen, dass Cross Ange grundsätzlich nicht zu empfehlen sei, ausser man möchte ganz viel nackte, weibliche Haut sehen.
Alle anderen nehmen jetzt am besten eine Tüte Popcorn und geniessen den weiteren Verlauf des Textes.
Cross Ange macht alles falsch, was ein Anime falsch machen kann. Das erste Bild nach einem ominösen Traum, der einen idyllischen Moment aus der Kindheit der Protagonistin Angie zeigt, macht deutlich, worum es in diesem Anime geht, nämlich um weibliche Geschlechtsteile. Wir sehen Angie in ihrer Uniform, die sehr freizügig geschnitten ist. So freizügig, dass der Bereich um die Gürtellinie der Mechapilotinnen – es gibt nur weibliche Mecha Pilotinnen – komplett frei lassen. Warum ausgerechnet Stringtangas notwendig sind, um einen mechanischen Drachentöter zu steuern, kann man sich als Zuschauer nur ausmalen.
Die Geschichte ist so unoriginell und dermassen auf billige Dramahascherei aus, dass es physisch weh tut zuzuschauen. Angie war nicht immer eine Mechapilotion. Sie war früher eine Prinzessin (Klischee) und von all ihren Untertanen geliebt (Klischee). Doch an dem Tag, an dem sie zum ersten Mal eine Norma sieht, ändert sich alles. Norma sind Mädchen und Frauen, die keine Magie einsetzen können, aber auch resistent gegenüber Magie sind. Oder auf den Punkt gebracht: Norma sind anders, als die gesellschaftliche Norm erlaubt, also muss man sie beseitigen. Diese Ansicht vertritt auch Angie-Hime, was besonders deutlich wird, als sie ein Baby entdeckt, das Norma ist. Sie erklärt der Mutter dieser Norma, sie solle doch bitte ihre Tochter ganz schnell vergessen und ein normales Kind zur Welt bringen. Sie solle auch nicht traurig sein darüber, dass man ihr das Kind wegnähme, denn Norma wären eh keine Menschen. Wer an dieser Stelle noch nicht begriffen hat, dass der grosse Plottwist dieser Folge der sein wird, dass sich herausstellt, wie auch Angie eine Norma ist, ohne es gewusst zu haben, sollte unbedingt auf die Anime Klischee Schule gehen.
Ihr böser, grosser Bruder (wenn es sich noch herausstellt, er sei sogar ihr Stiefbruder, dann knalle ich meinen Kopf solange gegen die Tischkante, bis der Schmerz aufhört) findet an Angies 16. Geburtstag die Wahrheit heraus und lässt sie verhaften. Es kommt zu dramatischen, tumultartigen Szenen, Angies Mutter wirft sich in eine Kugel, um ihre Tochter zu retten (Anmerkung: Wieso braucht es Schusswaffen, wenn eh alle Magie beherrschen?), um die ganze Sache noch dramatischer und tragischer für Angie zu machen. Kurz gesagt, Angie wird Opfer ihrer eigener naiver Vorurteile und verliert durch die Intrige ihres Bruders alles.
Der Anime klingt aus, indem er Angie in eine Gefängniszelle verfrachtet. Dabei erfahren wir, dass Norma nach ihrer Verhaftung zu Kriegerinnen, also Mecha Pilotinnen, ausgebildet werden, um gegen Drachen zu kämpfen. Angie hat natürlich etwas dagegen und ist sich sicher, das alles sei nur ein unglückliches Missverständnis. Also macht ihre Vorgesetzte das, was wohl jeder Frau in dieser Situation tun würde: Sie vergewaltigt Angie.
Die Story stinkt dermassen nach Anime Fastfood Drehbuch, wie es heutzutage massenweise produziert wird. Eine wunderschöne Prinzessin verliert wegen der Intrigen eines Mannes alles, ihre Mutter wird getötet, was ihre Figur noch tragischer erscheinen lässt, und am Ende verliert sie sogar ihre Unschuld und Reinheit, indem sie – dieses Mal nicht durch einen Mann, Kudos Sunrise! – vergewaltigt wird. Dort, wo ich herkomme, nennt man sowas sensationelle Faulheit.
Es erübrigt sich an dieser Stelle zu sagen, dass das Frauenbild, welches in diesem Anime zelebriert wird, nicht gerade ein schmeichelhaftes ist. Noch immer frage ich mich, womit man die Relation von Norma und grossen Brüsten begründen will. Wobei, wenn ich es mir recht überlege, haben alle Frauen, die eine Sprechrolle haben, grosse bis übergrosse Brüste gehabt und je wichtiger ein Charakter, desto öfters und freizügiger sieht man deren Brüste. Tragischer Höhepunkt ist, als Angies Mutter, welche die grössten Brüste hat, erschossen wird. Dabei trifft sie die Kugel in ihre Brust. Ausserdem finde ich es auch interessant, dass das Fliegen eines Mechas eine vorangehende Vergewaltigung der Pilotin bedingt, denn Angie wurde mit solch einer Methodik vergewaltigt, dass ich nicht glauben kann, dass ihre Vorgesetzte sowas zum ersten Mal gemacht hat.
Fazit
Ich kann unter keinen Umständen für irgendein Zielpublikum eine Empfehlung aussprechen. Jeder Mensch, der über ein funktionsfähiges Gehirn verfügt, wird von dieser frauenverachtenden Show bestenfalls angewidert sein. Selbst Shojo Ai Fetischisten, die unbedingt nackte Moe Mädchen in sexy Uniformen sehen wollen, greifen lieber zu einer Ecchi und Hentai Alternative, denn obwohl Cross Ange dermassen absurd ist, tut die Show so, als ob sie ein ernstzunehmender Anime sei. Würde man die Serie noch zu einer Komödie umfunktionieren, wäre ich ihr vielleicht gnädiger gestimmt.
Plötzlich erscheint mir Karen Senki als ein grundsolider Anime.
Quelle: http://animereviews.ch/cross-ange/ (Autor: Ich ^^)
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