Code Geass: Lelouch of the Rebellion
Vorwort:
Dieses Review ist in erster Linie an Leute gerichtet, die die Serie noch nicht gesehen haben. Deswegen möchte ich an dieser Stelle betonen, dass sich ein jeder, der sich ein Bild von Code Geass machen will, ohne Angst vor Spoilern durch den Text arbeiten kann. Nichtsdestotrotz sind natürlich auch alle anderen eingeladen, das Review zu lesen und ihre Meinung dazu abzugeben.
Story & Plot:
Anno 2010 erklärte die Supermacht "Britannien", die über den kompletten amerikanischen Kontinent herrscht, Japan den Krieg. Innerhalb kürzester Zeit überannten die britannischen Truppen mit Hilfe der Nightmare Frames, neuartigen mechanischen Kampfrobotern, den chancenlosen Inselstaat auf brutalste Weise und unterjochten die Einwohner Nippons. Japan unterdessen wurde als "Area 11" dem britannischen Herrschaftsgebiet eingespeißt.
Zeitgleich muss der zehnjährige Lelouch vi Britannia, Sohn des Herrschers über das heilige britannische Reich, mitansehen, wie seine Mutter von Terroristen ermordet wird. Da sein Vater keine Schritte unternimmt, gegen die Übeltäter vorzugehen, stellt Lelouch ihn zur Rede. Um sich an seinem uneinsichtigen Vater zu rächen, tritt er von seinem Anspruch auf den Königsthron zurück und wird als Folge dessen in das vom Krieg völlig zerstörte Japan verbannt. Dort schwört er Rache.
Sieben Jahre später ist in Area 11 wieder Friede eingekehrt: Die Menschen leben in einer Zwei-Klassen-Gesellschaft, die höher gestellten Britannier leben Seite an Seite mit den unterdrückten "Elevens", den ehemaligen Japanern. Auch Lelouch, der mittlerweile den Namen Lelouch Lamperouge angenommen hat, um sich vor Häschern seines Vaters zu schützen, hat sich mit der Situation arrangiert und führt ein halbwegs normales Leben als Oberstufler einer britannischen Schule. Eines Tages wird er durch Zufall in eine Verfolgungsjagd zwischen Terroristen und dem Regime verwickelt, und ehe er es sich versieht, gerät er durch Umwege auf das Fluchtfahrzeug.
Nach einer temporeichen Flucht mit einem seltsamen Mädchen, das er auf dem Lastwagen angetroffen hatte, wird Lelouch von Soldaten Britanniens gestellt und obwohl er sich als Britannier ausweist, will das Militär ihn als Terrorist exekutieren. Doch bevor es zum Eklat kommt, bietet ihm das Mädchen unter der Bedingung, dass er weiterhin ein normales Leben führt, eine übermenschliche Kraft an, mit Hilfe derer er aus seiner misslichen Lage entkommen kann: Die Macht, anderen seinen Willen bedingungslos aufzuzwingen.
Lelouch willigt ohne zu zögern ein und beginnt zusammen mit seinem taktischen Genie und seiner neuen Kraft, gegen die Britannier zu rebellieren...
Animation, Charakterdesign, Bildgestaltung, Soundtrack, Synchronsprecher etc.
Hier ist zu erwähnen, dass Code Geass bereits Ende 2006 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde; trotzdem wirken alle Animationen und Bewegungen ausnahmslos dynamisch. Das Charaktermodell ist, da alle Protagonisten der Serie recht schlaksig wirken, in den ersten Minuten etwas gewöhnungsbedürftig, harmoniert im Grunde aber perfekt mit dem leicht düsteren Hintergrundsetting und sticht dem Zuschauer spätestens ab der zweiten Folge nicht mehr ins Auge. Die Detailtreue der Figuren und Hintergründe ist durchwegs in Ordnung, fällt weder positiv noch negativ auf.Der Soundtrack hält sich ebenso gekonnt im Hintergrund und untermalt alle Szenen passend.
Ein ganz großes Lob muss noch an KAZÉ und die deutschen Synchronsprecher gerichtet werden, alle Haupt- wie Nebenfiguren sind bestens besetzt und gesprochen worden; die DACH-Synchro steht der japanischen meiner Meinung nach in nichts nach.
Bewertung:
Code Geass rangiert nicht ohne Grund in den Top 10 der meisten Animelisten: Selten hat es eine Serie geschafft, so viele Genres, Hauptfiguren und eine ebenso durchdachte wie komplexe aber zeitgleich spannende Storyline in sich zu vereinen. Alle Charaktere, die in der Serie im Vordergrund stehen, haben eigene Hintergrundgeschichten, unterschiedlichste Ambitionen und vor allem "Charakter". Bestes Beispiel dafür ist Lelouch, Hauptprogatonist und taktisches Genie, der seinem Vater und dessen Imperium bis auf den Tod hasst und ohne Zweifel gegen ihn vorgeht. Trotzdem lässt Drehbuchautor Ichirō Ōkouchi ihn Fehler machen und die teilweise brutalen Konsequenzen daraus ziehen, wodurch Code Geass vom Anfang bis zum Ende glaubhaft bleibt.
Für eine ausgezeichnete Spannung sowie Motivation sorgen Folge für Folge perfekt inszenierte Cliffhanger, und spätestens nach dem furiosgenialen Ende, das zumindest mich stark emotional berührt hat, zählt Code Geass ganz offensichtlich zu einem der besten, wenn nicht sogar zu dem besten Anime aller Zeiten.
Fazit:
50 Folgen hochspannendes Actionkino, klare Empfehlung. 9,7/10 Punkten.
Nachwort:
Hierbei handelt es sich um meine erste Rezension, deshalb möchte ich jeden aufmerksamen Leser bitten, eine konstruktive Kritik zu hinterlassen.
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