Donten ni Warau
Studio: Dogakobo
Genre: Action, Historisch, Shojo
Episoden: 12
Premiere: 04.10.2014
Zu Beginn der Meji Ära durchlief Japan drastische, soziale Veränderungen. Eine davon war das Verschwinden der obsolet gewordenen Samurai Kriegerelite. Ohne die Möglichkeit eine Anstellung bei einem Feudalherren zu finden, rebellierten viele sogenannte Ronin gegen die neue Meji Regierung.
Die Geschichte von Donten ni Warau setzt genau hier an. Ohne auf die grossen historischen Veränderungen genauer einzugehen, zeigt uns der Anime die drei Kumoh Brüder, die ihrerseits eine Samurai Abstammung haben, aber in der Lage sind, sich den neuen sozialen Gegebenheiten anzupassen. Sie sind die Hüter eines Schreins und verdienen ihren Lebensunterhalt als Fährmänner, die Gefangene über einen See, zu einem berüchtigten Gefängnis führen. Sie geniessen darüber hinaus grosses Ansehen bei der lokalen Bevölkerung, weil sie die Polizei bei der Verbrechensbekämpfung unterstützen, denn gerade der älteste Kumoh Bruder gilt als ein formidabler Schwertkämpfer.
Donten ni Warau beruht auf einer gleichnamigen Mangavorlage, die wegen ihrer originellen Handlung sehr beliebt ist bei Fans. Entsprechend wurde die Animeadaption mit Spannung erwartet. Doch für einen Anime reicht es nicht alleine eine gute oder originelle Handlung zu haben, da ein ausschliesslich visuelles Medium anders funktioniert, als ein Text-/Bildhybrid wie es bei Mangas der Fall ist. So offenbart Donten ni Warau grobe Schwächen in seinem Drehbuch, das Probleme bei der Charakterisierung der Hauptfiguren hat. Ein Grundsatz für einen guten Autor ist es, dass er Dinge zeigt und nicht erzählt. Doch die Kumoh Brüder werden lediglich durch Einzeiler aus Dialogen unwichtiger Statisten vorgestellt. Anstatt den Zuschauern die Möglichkeit zu geben die Protagonisten durch deren Handlungen kennenzulernen, wird zu viel über sie erzählt. Zum Beispiel wird über den exzentrischen ältesten Sohn, Tenka, gesagt, er würde seine jüngeren Brüder nur beschützen wolle, da er eine Obligation als Familienoberhaupt fühlt und in die Fussstapfen seiner Eltern treten möchte. Das ist schön und gut, doch nachdem ich die erste Folge gesehen habe, fällt es mir schwer daran zu glauben. Hier fehlt dem Anime das Fingerspitzengefühl des Mangas.
Es bleibt also zu hoffen, dass wenigstens die Handlung des Animes mehr zu bieten hat, als deren – bisher – flache Charaktere. Während ich zugeben muss, dass die Prämisse durchaus interessant klingt, besitzt die erste Folge keinen Aufhänger, Teaser oder Augenfang (ausser Tenkas schreckliche Haartracht), der mein Interesse für dessen Handlung wecken würde. Es wirkt frisch, die Meji Restauration nicht aus der Makro-Perspektive zu zeigen, sondern aus dem Blickwinkel von drei Brüdern, die als Fahrmänner Gefangene transportieren. Doch eine erste Folge hat die designierte Aufgabe Zuschauer längerfristig an eine Serie zu binden und auch in dieser Hinsicht verdient Donten ni Warau keine gute Note.
Wenn Charaktere und Handlung Zuschauer nicht zufriedenstellen können, tritt die Animation in den Vordergrund. Doch diese hat nicht mehr als einige schöne Hintergründe und Einzelbilder zu bieten. Die Kämpfe, die in der ersten Folge prominent gezeigt wurden, waren ziemlich fad. Es mangelte ihnen an Wucht, wenn Körper aufeinanderprallten, denn es war keine Spannung in den Bewegungen zu spüren und die Trainingseinheit des mittleren Bruders, Soramaru, war hölzern animiert.
Fazit
Wenn das Drehbuch schon in der ersten Episode essentielle Grundlagen vernachlässigt, dann erfüllt mich das nicht gerade mit Zuversicht. Ein gutes Animationsstudio wird immer grossen Wert auf die Eröffnungsfolge legen, da diese für den Erfolg eines Animes von unschätzbarer Bedeutung ist. Wenn sogar diese vernachlässigt wird, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass die Qualität im weiteren Verlauf des Animes ansteigt.
Dasselbe gilt für die unspektakuläre Animation. Sie ist zwar nicht schlecht, denn ich fühlte mich, bis auf zwei Ausnahmen, nie durch schlechte Animation abgelenkt oder gestört. Allerdings bietet sie den Zuschauerinnen und Zuschauern auch keinen Mehrwert, der ihnen einen Grund geben würde, über die Schwächen der Show hinwegzusehen.
Trotzdem will ich diesen Anime nicht nach einer Folge komplett abschreiben. Vieles wird davon abhängen, wie gut ein Zuschauer mit der Interaktion der drei Brüder zurechtkommt, die durchaus heitere Momente hat. Donten ni Warau gilt nicht umsonst als eine Komödie. Doch wie immer bei Komödien, hängt sehr viel daran, ob deren Humor den eigenen Geschmack trifft. Bisher bin ich weder mit den drei Brüdern, noch mit der Komödie der Serie warm geworden, doch dies muss nichts heissen.
Menschen, die gerne Komödien und leichtere Kost haben, sollten wenigstens die erste Folge anschauen und für sich entscheiden, ob sie mit dem Humor der Serie und den Brüdern klar kommen. Sollte dies nicht der Fall sein, befürchte ich, wird dieser Anime keine weiteren Anreize bieten, um ihn anzuschauen. Allen anderen, die grossen Wert auf Charakterentwicklung und Erzählung legen, lässt sich dieser Anime nicht empfehlen, da es bessere Shows gibt, die diese Bedürfnisse eher bedienen können.
Zweite Meinung von Hitsu, einem weiteren Autor auf animereviews.ch: http://animereviews.ch/donten-ni-warau-unterm-wolkenhimmel/
Studio: Dogakobo
Genre: Action, Historisch, Shojo
Episoden: 12
Premiere: 04.10.2014
Zu Beginn der Meji Ära durchlief Japan drastische, soziale Veränderungen. Eine davon war das Verschwinden der obsolet gewordenen Samurai Kriegerelite. Ohne die Möglichkeit eine Anstellung bei einem Feudalherren zu finden, rebellierten viele sogenannte Ronin gegen die neue Meji Regierung.
Die Geschichte von Donten ni Warau setzt genau hier an. Ohne auf die grossen historischen Veränderungen genauer einzugehen, zeigt uns der Anime die drei Kumoh Brüder, die ihrerseits eine Samurai Abstammung haben, aber in der Lage sind, sich den neuen sozialen Gegebenheiten anzupassen. Sie sind die Hüter eines Schreins und verdienen ihren Lebensunterhalt als Fährmänner, die Gefangene über einen See, zu einem berüchtigten Gefängnis führen. Sie geniessen darüber hinaus grosses Ansehen bei der lokalen Bevölkerung, weil sie die Polizei bei der Verbrechensbekämpfung unterstützen, denn gerade der älteste Kumoh Bruder gilt als ein formidabler Schwertkämpfer.
Donten ni Warau beruht auf einer gleichnamigen Mangavorlage, die wegen ihrer originellen Handlung sehr beliebt ist bei Fans. Entsprechend wurde die Animeadaption mit Spannung erwartet. Doch für einen Anime reicht es nicht alleine eine gute oder originelle Handlung zu haben, da ein ausschliesslich visuelles Medium anders funktioniert, als ein Text-/Bildhybrid wie es bei Mangas der Fall ist. So offenbart Donten ni Warau grobe Schwächen in seinem Drehbuch, das Probleme bei der Charakterisierung der Hauptfiguren hat. Ein Grundsatz für einen guten Autor ist es, dass er Dinge zeigt und nicht erzählt. Doch die Kumoh Brüder werden lediglich durch Einzeiler aus Dialogen unwichtiger Statisten vorgestellt. Anstatt den Zuschauern die Möglichkeit zu geben die Protagonisten durch deren Handlungen kennenzulernen, wird zu viel über sie erzählt. Zum Beispiel wird über den exzentrischen ältesten Sohn, Tenka, gesagt, er würde seine jüngeren Brüder nur beschützen wolle, da er eine Obligation als Familienoberhaupt fühlt und in die Fussstapfen seiner Eltern treten möchte. Das ist schön und gut, doch nachdem ich die erste Folge gesehen habe, fällt es mir schwer daran zu glauben. Hier fehlt dem Anime das Fingerspitzengefühl des Mangas.
Es bleibt also zu hoffen, dass wenigstens die Handlung des Animes mehr zu bieten hat, als deren – bisher – flache Charaktere. Während ich zugeben muss, dass die Prämisse durchaus interessant klingt, besitzt die erste Folge keinen Aufhänger, Teaser oder Augenfang (ausser Tenkas schreckliche Haartracht), der mein Interesse für dessen Handlung wecken würde. Es wirkt frisch, die Meji Restauration nicht aus der Makro-Perspektive zu zeigen, sondern aus dem Blickwinkel von drei Brüdern, die als Fahrmänner Gefangene transportieren. Doch eine erste Folge hat die designierte Aufgabe Zuschauer längerfristig an eine Serie zu binden und auch in dieser Hinsicht verdient Donten ni Warau keine gute Note.
Wenn Charaktere und Handlung Zuschauer nicht zufriedenstellen können, tritt die Animation in den Vordergrund. Doch diese hat nicht mehr als einige schöne Hintergründe und Einzelbilder zu bieten. Die Kämpfe, die in der ersten Folge prominent gezeigt wurden, waren ziemlich fad. Es mangelte ihnen an Wucht, wenn Körper aufeinanderprallten, denn es war keine Spannung in den Bewegungen zu spüren und die Trainingseinheit des mittleren Bruders, Soramaru, war hölzern animiert.
Fazit
Wenn das Drehbuch schon in der ersten Episode essentielle Grundlagen vernachlässigt, dann erfüllt mich das nicht gerade mit Zuversicht. Ein gutes Animationsstudio wird immer grossen Wert auf die Eröffnungsfolge legen, da diese für den Erfolg eines Animes von unschätzbarer Bedeutung ist. Wenn sogar diese vernachlässigt wird, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass die Qualität im weiteren Verlauf des Animes ansteigt.
Dasselbe gilt für die unspektakuläre Animation. Sie ist zwar nicht schlecht, denn ich fühlte mich, bis auf zwei Ausnahmen, nie durch schlechte Animation abgelenkt oder gestört. Allerdings bietet sie den Zuschauerinnen und Zuschauern auch keinen Mehrwert, der ihnen einen Grund geben würde, über die Schwächen der Show hinwegzusehen.
Trotzdem will ich diesen Anime nicht nach einer Folge komplett abschreiben. Vieles wird davon abhängen, wie gut ein Zuschauer mit der Interaktion der drei Brüder zurechtkommt, die durchaus heitere Momente hat. Donten ni Warau gilt nicht umsonst als eine Komödie. Doch wie immer bei Komödien, hängt sehr viel daran, ob deren Humor den eigenen Geschmack trifft. Bisher bin ich weder mit den drei Brüdern, noch mit der Komödie der Serie warm geworden, doch dies muss nichts heissen.
Menschen, die gerne Komödien und leichtere Kost haben, sollten wenigstens die erste Folge anschauen und für sich entscheiden, ob sie mit dem Humor der Serie und den Brüdern klar kommen. Sollte dies nicht der Fall sein, befürchte ich, wird dieser Anime keine weiteren Anreize bieten, um ihn anzuschauen. Allen anderen, die grossen Wert auf Charakterentwicklung und Erzählung legen, lässt sich dieser Anime nicht empfehlen, da es bessere Shows gibt, die diese Bedürfnisse eher bedienen können.
Zweite Meinung von Hitsu, einem weiteren Autor auf animereviews.ch: http://animereviews.ch/donten-ni-warau-unterm-wolkenhimmel/
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